• Wegen zunehmender Störfälle der nahen chemischen Industrie hatten sich die Rodenkirchener Bezirksvertreter weitere Kontrollen und eine bessere Überwachung gewünscht

Godorf/Hahnwald –  Godorf/Hahnwald. Zur Kontrolle der Luftqualität im Bezirk Rodenkirchen wurden zwei neue Messgeräte aufgestellt, so genannte "Passivsammler". Die Standorte befinden sich an der Godorfer Hauptstraße gegenüber dem Parkplatz eines Baumarktes in Godorf sowie am Judenpfad im Stadtteil Hahnwald in nächster Entfernung zum Industriegebiet. Ermittelt werden soll vor allem der Benzolgehalt in der Luft.

Durchschnittswert ermitteln

Die Aktion erfolgte bei einem Ortstermin mit Vertretern des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv), der Bezirksvertretung Rodenkirchen, des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes und der Godorfer Interessengemeinschaft "Goding". Es wurde vereinbart, die monatlichen Messergebnisse der Bezirksvertretung über das Umweltamt zur Verfügung zu stellen. Bereits seit 2005 wird an einer "passiven" Messstelle im Ortszentrum von Godorf die Benzolkonzentration in der Luft erfasst. Laut Verwaltung wird demnach der durchschnittliche Immissions-Grenzwert für Benzol von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter eingehalten. Aber wegen zunehmender Störfälle der nahen chemischen Industrie hatte sich die Bezirksvertretung weitere Kontrollen und eine bessere Überwachung der Luftqualität gewünscht. Nicht zuletzt auf Drängen der IG Goding hatten die Stadtteilpolitiker bereits vor einem Jahr einen entsprechenden Antrag gestellt. Allerdings hätten sich die Bezirksvertretung und die IG Goding eine "aktive" Messstelle gewünscht statt eines Passivsammlers. Bei einer "aktiven" Messung werden die Werte kontinuierlich erfasst und auch Spitzenwerte festgehalten, die etwa bei Umweltereignissen in der chemischen Industrie, im nahen Hafen oder der Schifffahrt auftreten.

Bei einem "Passivsammler" werden die Proben nur einmal im Monat gewechselt, und es wird quasi ein Durchschnittswert ermittelt. "Bei einem Passivsammler werden nur die gemittelten Monatswerte ersichtlich", sagte vor kurzem der IG-Vorsitzende Stefan Ebert. Bezirkspolitik wie Bürger können also nur zum Teil zufrieden sein. Vonseiten des Lanuv hieß es, dass keine kontinuierlichen Messgeräte zur Erfassung der Benzolbelastung zur Verfügung stünden. Insgesamt überwacht das Landesamt an 16 Stellen in Köln die Luftschadstoffbelastung.

Benzol

Benzol ist eine organische, chemische Verbindung mit einem aromatischen Geruch. Es ist im Benzin für Kraftfahrzeuge enthalten. Für Benzol gilt seit dem 1. Januar 2010 europaweit ein Grenzwert für den Schutz der menschlichen Gesundheit. Fünf Mikrogramm pro Kubikmeter dürfen im Jahresmittel nicht überschritten werden.

Stickstoffdioxid

Die Rodenkirchener Grünen messen die Luftqualität an der Bonner Straße. Sie fordern Stickstoffoxid-Kontrollen nicht nur an den bekannten Problemstraßen wie dem Clevischen Ring in Mülheim, sondern auch für den Kölner Süden. Die Kreuzung von Bonner Straße, Brühler Straße und Schönhauser Straße steht im Fokus.