Mehr als 23.000 Teilnehmer hatten sich zum Halbmarathon in Köln angemeldet. Wir haben einige nach ihren Geschichten gefragt.
Läufer beim Kölner HalbmarathonErfolg ohne Training, Promi mit Problemen und ein Barfußläufer

Mehr als 23.000 Läufer hatten sich zum Halbmarathon angemeldet. Das Interesse war noch größer, doch mehr Menschen passen einfach nicht auf Kölns Straßen.
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Der Barfuß-Läufer
„Die Kölner Straßen fühlen sich gut an“, sagt Jesko aus Witten. Er hat den Vergleich, denn er läuft seit 15 Jahren jeden Lauf barfuß und ist nun zum ersten Mal hier beim Halbmarathon dabei. „Das Kopfsteinpflaster ist wie eine Fußmassage. Nur eine Straße war doch zu unangenehm, da bin ich auf den weißen Markierungsstreifen gelaufen.“ Er kann jedenfalls mit Recht sagen: Köln ist ein Gefühl – vor allem für die Füße. Nicht nur den Asphalt findet er hier okay. „Ich habe sehr viele schöne Ecke gesehen, ich habe immer wieder gestaunt.“

Jesko aus Witten läuft seit 15 Jahren barfuß.
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Das Funkemarieche
Ohne Funkemarieche-Kostüm geht es nicht bei Anna aus Frechen. Es ist ihr zweiter Halbmarathon in Köln und sie hatte extra Gummibärchen-tütchen mit ihrem Foto zum Verteilen dabei. Sie selbst hat sich mit Gels gepusht. Trotz leichter Oberschenkelprobleme sei sie gut durchgekommen. Was hat sie am meisten motiviert: „Der Krach von den Zuschauern am Ring.“ Nächstes Jahr will sie beim Marathon starten. Und dann ist der Ironman das Ziel.

Anna aus Frechen verteilte Gummibärchen.
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Erfolg ohne Training
„Das war einfach krass“, sagt Joy aus Köln mit Freudentränen in den Augen. Sie hat ihren ersten Halbmarathon geschafft und wird von Partner Malte und Baby Lotti (2) im Tragekorb beglückwünscht. „Ich hatte mit Problemen gerechnet, aber es lief alles wie von allein, ich weiß nicht wie. Dabei habe ich überhaupt nicht trainiert. Ich musste so viel arbeiten in den letzten Monaten, da hatte ich gar keine Zeit. Aber die Begeisterung an der Strecke hat mich getragen.“

Joy wird von Partner Malte und Lotti im Tragekorb empfangen.
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Geschenk zum 40. Geburtstag
„Das war ganz großartig, das war ganz viel Euphorie“, sagen Nele und Bastian aus Warendorf, die gemeinsam ihren ersten Halbmarathon gelaufen sind – ein Geburtstagsgeschenk zum 40. der Ehefrau. „Er ist die ganze Zeit an mir drangeblieben, das war ganz wunderbar.“ Und die beiden überlegen schon: „Wann machen wir den nächsten?“

Nele und Bastian liefen ihren ersten Halbmarathon.
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RTL-Sportmoderator mit Problemen
RTL-Sportmoderator Andreas von Thien ist ganz ehrlich. Wie war der Halbmarathon? „Der geilste Horror meines Lebens.“ Bei Kilometer 10 habe die Wade zugemacht, bei Kilometer 15 machte das Knie Mucken. „Ich habe mich ein halbes Jahr vorbereitet, aber manchmal ist es einfach so. Was muss das für Profis eine Tragödie sein, wenn ihnen so etwas passiert.“

RTL-Sportmoderator Andreas von Thien hatte viel trainiert.
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Der Sohn zieht den Vater
Vater Patrick und Sohn Nick aus Sülz haben den Lauf Seite an Seite durchgestanden. „Ich habe meinen ersten Halbmarathon nur dank Nick geschafft“, sagt der Vater. Eine Krankheit hatte ihn beim Training ausgebremst. „Aber Nick hat mich beim Lauf zärtlich angeschoben.“ Das Schönste seien die vielen Freunde gewesen, die über die ganze Stadt verteilt waren und ihnen zugejubelt haben. Ständig seien Nachrichten gekommen und einer habe sogar angerufen.

Vater Patrick und Sohn Nick schafften es gemeinsam.
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