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Tierheim in DellbrückAusnahmezustand – Parvovirus bringt Kölner Katzenstation an Belastungsgrenze

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Das Tierheim Dellbrück von außen.

Das Tierheim Dellbrück kann keine weiteren Katzen mehr aufnehmen.

Das Dellbrücker Tierheim muss die Katzenstation schließen, nachdem dort die Katzenseuche ausgebrochen ist. 

Im Tierheim Köln-Dellbrück spielt sich derzeit ein emotionaler Ausnahmezustand ab. Nach der Aufnahme zahlreicher kranker Katzen stehen die Mitarbeiter vor einer schweren Herausforderung – gesundheitlich wie seelisch. Mehrere Tiere sind positiv auf das hochansteckende und oft tödliche Parvovirus getestet worden. Die sogenannte „Katzenseuche“ trifft eine bereits überlastete Einrichtung.

„Das nimmt mich gerade so mit“, sagt eine Mitarbeiterin sichtlich erschüttert in einem Instagram-Video. Die Frau sitzt mit Schutzanzug und Handschuhen bekleidet in der Katzenstation und streichelt ein Tier auf ihrem Schoß. Der Tränen nahe schildert sie, dass mehrere Katzen nun in der Tierklinik behandelt werden müssen – und dass das Schlimmste eingetreten ist: Die befürchtete Parvovirose hat sich bestätigt.

Zuvor war eine Welle an Notfällen über das Tierheim hereingebrochen. Elf Katzen, in einem Karton vor einer Tierarztpraxis ausgesetzt, wurden stark verwahrlost aufgefunden – einige litten an neurologischen Ausfällen, genannt Ataxie, Flöhen und Blutarmut. Genau bei diesen Ataxie-Katzen und ihrer Mutter ist nun die Katzenseuche festgestellt worden. „Anfänglich waren alle Tiere absolut munter, doch nach und nach wurden einige so krank, dass wir sie in eine Klinik bringen mussten“, schreibt das Team auf Instagram.

Kurz zuvor 30 Katzen von überforderter Züchertin übernommen

Mindestens ein Kitten ist mittlerweile gestorben.„ Seine kleine Schwester bekam gestern auch Fieber und wir bangen gerade sehr um sie“, berichtet das Tierheim Dellbrück. „Für die Kolleginnen ist das alles eine riesige Belastung, die weit über die Arbeitszeit hinausgeht.“ Nur wenige Tage zuvor hatte das Heim 30 Katzen von einer überforderten Züchterin übernommen. Seitdem kämpft das Team an der Belastungsgrenze.

„Mehr haben wir heute leider nicht zu sagen. Es tut sehr weh“, kommentiert das Tierheim die aktuellen Entwicklungen. Die Katzenstation wurde am 25. Juli geschlossen – Neuaufnahmen sind derzeit nicht möglich. Das Team bittet in den sozialen Netzwerken um Unterstützung und Hinweise: Wer etwas zu den ausgesetzten Tieren sagen kann, soll sich melden.