Vandalismus in KölnUnbekannte plündern Werkzeuge aus städtischen Servicestationen für Fahrräder

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Ralf Burgdörfer steht an der Station.

Ralf Burgdörfer vermutete schon länger, dass die Servicestation nicht lange intakt bleibt.

Der Großteil der in Köln aufgestellten Reparatursäulen für Fahrräder wird immer wieder beschädigt. Die Stadt sucht nach Auswegen.

Ralf Burgdörfer hat es schon vor Wochen geahnt: Die aufgestellte Fahrrad-Servicestation neben einer Fahrradbox an der Nordseite des S-Bahn-Haltepunkts Holweide hält nicht lange. Die Säule, an der die Stadt Werkzeuge und eine Luftpumpe zur Fahrradreparatur zur Verfügung stellt, wurde geplündert.

„Bereits beim ersten Anblick hatte ich mich gefragt, wie kurzsichtig es war, diese nicht ganz billige Einrichtung aufzustellen“, berichtet er. Zu den Werkzeugen gehörten unter anderem ein Schraubenzieher, ein Maulschlüssel, Reifenheber und eine Luftpumpe mit langem Schlauch. Burgdörfer: „Die Teile waren von der Qualität einer nicht gerade unbekannten Herstellerfirma.“ Er habe schon bei der ersten Ansicht der Anlage geahnt, dass die Station eine geringe Halbwertszeit haben werde. Er verwies darauf, dass die Werkzeuge mit Drahtseilen befestigt waren und so leicht entfernt werden konnten – für Diebe wohl kein Hindernis.

Werkzeuge aus Kölner Fahrrad-Servicestationen gestohlen – kein Einzelfall

Burgdörfer erzählt, dass er als Anwohner einer Nachbarstraße zwar nicht jeden Tag an der Station vorbeikomme, die Werkzeuge aber im Juni noch vorhanden gewesen seien. Doch vor wenigen Tagen wollte er selbst hier schrauben und stellte fest: „Wie nicht anders zu erwarten war, sind natürlich sämtliche Werkzeuge perdu, ebenfalls das Ventil des Druckschlauches.“

Die leere Reparatursäule.

11 von 17 Stationen wurden stadtweit beschädigt.

„Der Vorfall ist der Stadt bekannt“, informierte Robert Baumanns vom Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf Anfrage. Der Diebstahl sei kein Einzelfall: „Von den 17 bisher aufgestellten Fahrrad-Reparatursäulen sind elf durch Vandalismus beschädigt worden.“ Bei allen defekten Standorten sei das Werkzeug meistens komplett, manchmal nur teilweise entwendet worden. An einigen Standorten sei auch der Schlauch der Luftpumpe abgeschnitten und somit die Luftpumpe unbrauchbar gemacht worden.

„Nachdem drei Standorte repariert und mit neuem Werkzeug ausgestattet worden sind, kam es an allen drei Standorten schon nach kurzer Zeit erneut zu Vandalismus“, berichtete er. Aktuell würden die defekten Reparatursäulen sukzessive wieder instand gesetzt.

Stadt Köln sucht Lösung, um weitere Diebstähle zu verhindern

Die Stadtverwaltung suche gerade nach Wegen, weitere Diebstähle zu erschweren oder gar zu verhindern. Baumanns: „Um das Vandalismus-Problem in den Griff zu bekommen, stehen wir in Kontakt mit der Herstellerfirma, um herauszufinden, ob es ähnliche Erfahrungen aus anderen Städten gibt.“ Außerdem werde in einem gemeinsamen Austauschgespräch mit der Firma konferiert, wie man das Werkzeug und die Pumpe wirksam vor Vandalismus sichern und schützen könne.

Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl der Stationen im Stadtgebiet nach und nach auf 25 Standorte an Haltepunkten des Schienenverkehrs erhöht werden. Deren Einrichtung wird über das Förderprogramm „Klimaschutz durch Radverkehr. Offensive Fahrradparken – Smart und Sicher“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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