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Rechtsrheinische AnbindungKölner ARGE drängt auf Planung der rechtsrheinischen Straßenbahn

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Die Stadtbahnlinie 4 an der Haltestelle Mülheim Wiener Platz

Die Stadtbahnlinie 4 an der Haltestelle Mülheim Wiener Platz

Seit gut zehn Jahren setzen sich Aktive für eine rechtsrheinische Straßenbahn ein. Sie fordern, dass es endlich weitergeht. 

Die Verzögerungen in der Planung sollten endlich enden, fordert die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Umweltverbund Rechtsrheinische Straßenbahn. Seit über zehn Jahren setzen sich die Mitglieder für eine rechtsrheinische Straßenbahn von Flittard, Stammheim über Mülheim und Deutz nach Porz und weiter nach Langel ein. Doch seit Jahren stockt das Projekt, weshalb die Arbeitsgemeinschaft nun weitere Schritte fordert und wieder auf das Thema aufmerksam machen möchte.

2014 hatte sich die ARGE auf den Weg gemacht, ein Konzept für die Straßenbahn rechtsrheinisch zu entwickeln. Ausgangslage waren die Stadtentwicklungen in Mülheim-Süd und auf dem Böcking-Gelände in Mülheim Nord. In beiden Gebieten wurden Wohnraum sowie Schul-, Kultur- und Arbeitsstätten geschaffen, allerdings wurde eine bessere Anbindung nicht gewährleistet.

Rechtsrheinische Stadtbahn soll von Flittard bis nach Porz fahren

Zum einen fehlte der KVB eine Linie, nachdem die U-Bahn in Mülheim in Betrieb genommen war, da nur noch die Linie 4 über die Keupstraße fuhr und somit nicht das Böcking-Gelände erschloss. Später wurden die Wendegleise im Clevischen Ring abgebaut und die Haltestelle Keupstraße von der Straßenmitte an den Rand verlagert. Damit entfiel die Option einer nördlichen Straßenbahn. Zum anderen wollten Stadt, KVB und Politik das Gebiet Mülheim-Süd nur mit Bussen erschließen.

Angesichts dieser Ausgangslage und der Notwendigkeit der Verkehrswende für Mülheim und des Gesundheitsschutzes erarbeitete die ARGE ein Konzept für die rechtsrheinische Straßenbahn und stellte diese 2015 der Öffentlichkeit im Hotel New Yorker vor. Diese Planung wurde daraufhin vom Rat beauftragt. Für Mülheim-Süd ist die Stadt Köln zuständig, für den nördlichen Ast von Mülheim Wiener Platz bis nach Flittard/Stammheim die KVB.

Arbeitsgemeinschaft fordert rechtsrheinische Straßenbahn

Die KVB beauftragte Anfang 2022 ein externes Büro mit der Machbarkeitsstudie. „Diese Studie – so wissen wir – liegt bei der KVB vor. Sie ist weder der Politik noch der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die KVB hält sie unter Verschluss“, so Roland Schüler von der ARGE. „Nach Angaben der KVB wird die Studie noch bearbeitet“.

Doch die Ergebnisse für eine Beratung liegen noch immer nicht vor. „Wir befürchten, dass bei der KVB – ähnlich wie bei den Planungen zur Verlängerung der Linie im Süden – nichts passiert. Hier hat die KVB seit 5 Jahren den Auftrag vom Rat. Nach vorliegenden Informationen erfolgte keine Planung seitens der KVB“, so Engelbert Becker von der ARGE. Die ARGE fordert deshalb erneut, mit der Vorstellung der Machbarkeitsstudie die nächsten Schritte einzuleiten – damit endlich die Stadtbahn von Mülheim nach Flittard/Stammheim kommt.