Mülheimer UnternehmerVielfalt stärkt die Vorbildfunktion

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An der Frankfurter Straße in Mülheim befindet sich eine von sieben Filialen Canan Karadags.

An der Frankfurter Straße in Mülheim befindet sich eine von sieben Filialen Canan Karadags.

Mülheim – Noch bis Mitte Februar läuft die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb „Vielfalt gewinnt“. Daran können Kölner Unternehmen teilnehmen, die unter ihren Beschäftigten die Vielfalt fördern. Bei der vierten Auflage nimmt erstmals auch ein Betrieb aus Mülheim teil – der Lebensmittel Einzel- und Großhandel Karadag.

Seit 2009 lobt die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Bündnis für Arbeit den Wettbewerb aus – darin arbeiten die IHK Köln, die Handwerkskammer, der Arbeitgeberverband Metall, der DGB, die Arbeitsagentur und die Jobcenter mit. Ausgezeichnet werden Kölner Unternehmen, „die die Vielfältigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen, fördern und produktiv einsetzen“, wie es in der Beschreibung heißt.

Beispiele sind die Beseitigung von Sprachbarrieren, die Berücksichtigung von Bedürfnissen Alleinerziehender, Familien und Lebenspartnerschaften oder die Bildung von Teams aus unterschiedlichen Ethnien oder Altersgruppen. Der Wettbewerb hat zum Ziel, die ausgezeichneten Unternehmen als Vorbild für andere Arbeitgeber bekannt zu machen.

Canan Karadag betreibt in Köln sieben Lebensmittelmärkte, drei davon im Bezirk Mülheim. „Meinen ersten Markt habe ich in der Waldecker Straße in Buchforst eröffnet“, sagt er. Heute beschäftige er 65 Mitarbeiter. Fast 90 Prozent davon sind türkischer Abstammung. „Bei mir arbeiten aber auch deutsche, rumänische und bulgarische Menschen“, so Karadag. Mit der Teilnahme wolle er zeigen, dass „wir als Unternehmen bereit sind, etwas für die Mitarbeiter zu tun“. Er stelle seine Teams so zusammen, dass Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft harmonisch miteinander arbeiten.

So gebe es regelmäßig Zusammenkünfte, bei denen alle Probleme besprochen würden. Beschäftigte, die kein Deutsch sprechen, werden ebenfalls unterstützt: Er gebe ihnen die Möglichkeit, die deutsche Sprache zu lernen. „Ich will mit meiner Teilnahme auch andere Firmen ermuntern, es mir nachzumachen“, sagt Karadag.

„Ich freue mich, dass mit Karadag erstmals eine Mülheimer Firma angetreten ist“, sagt Feyza Evci von der Unternehmensberatung Rosenbaum & Nagy. Die Agentur betreut den Wettbewerb im Auftrag der Stadt. Evci: „Die Bezirke Mülheim und Kalk waren in den vergangenen Jahren vollkommen unterrepräsentiert.“ Nun hoffe sie, dass sich mehr Unternehmen beteiligen. Eine solche Auszeichnung sei schließlich gute Werbung.

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