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Neue Ausstellung in KölnWenn Fußball gefährlich wird – Wie die Stasi Fans als Feinde betrachtete

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Fans des BFC Dynamo schwenken im Jahr 1979 ihre Fahnen

Fans des BFC Dynamo schwenken im Jahr 1979 ihre Fahnen.

Eine neue Ausstellung zeigt Stasi-Fotos von Fußballfans – und wie politisch DDR Stadien waren.

Fotos von Fußballfans, aufgenommen vom Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR): Das zeigt eine neue Open-Air-Ausstellung des Deutschen Sport- und Olympiamuseums in Köln, die am Freitagabend (12. September) eröffnet wird.

In der DDR waren Fußballstadien nicht nur Orte des Sports, sondern auch des Protestes gegen die Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Mit Slogans wie „30 Meter im Quadrat – Minenfeld und Stacheldraht. Jetzt weißt Du, wo ich wohne, ich wohne in der Zone“ gerieten Fußballfans ins Visier des Regimes. Dieses begann, die Fans zu beobachten und heimlich zu fotografieren.

18 Tafeln dokumentieren den Lebensalltag der Fans

Die Ausstellung „Im Objektiv der Staatsmacht“ zeigt auf 18 Tafeln den Alltag der Fans, ihre Rebellion und Frustration. Dazu gehörte auch das allgegenwärtige Misstrauen: Auf manchen Bildern ist zu sehen, wie Fans ihr Gesicht mit den Händen verdecken, wohl wissend, dass sie beobachtet werden. Damit bezeugen die Fotos in den Augen des Sportmuseums nicht nur „staatliche Kontrollwut, sondern auch eine Atmosphäre von Misstrauen und gesellschaftlicher Entfremdung an den Spielfeldrändern der DDR-Stadien“. 

Zusätzlich zu den Fotos bietet die Ausstellung QR-Codes als Verweise auf deutsch- und englischsprachige Texte, weitere Fotos und vertiefende Audio-Kommentare sowie kurze Filme auf einer eigens angelegten Website zum Thema.

Die Ausstellung ist bis zum 19. Oktober (Sonntag) auf der Rheinpromenade vor dem Museum ganztägig frei zugänglich.