Im ersten Quartal 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bis dahin müssen Bahnkunden noch mit dem Provisorium leben.
„Vielfältige Verbesserungen“Neues Reisezentrum im Kölner Hauptbahnhof öffnet mit Verspätung

Bahnkunden warten vor dem provisorischen Reisezentrum im Kölner Hauptbahnhof zwischen den Gleisen 5 und 6. Das alte Reisezentrum wird modernisiert und soll laut DB im ersten Quartal 2026 wieder eröffnen.
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An Verspätungen hat man sich bei der Bahn gewöhnt, aber diese ist schon außergewöhnlich: Der Umbau des Reisezentrums und der Lounge im Kölner Hauptbahnhof soll nach Angaben der Bahn „voraussichtlich im ersten Quartal 2026“ abgeschlossen sein, also rund zwei Jahre nach der Schließung Ende Februar 2024. Bis dahin werden sich Reisende noch mit Provisorien begnügen müssen.
In der Übergangslösung in der Hauptpassage zwischen den Gleisen 5 und 6 kommt es wegen der beengten Verhältnisse in einem Bahnhof, der täglich von 180.000 Menschen genutzt wird, häufig zu Schlangen und längeren Wartezeiten.
DB Lounge vorübergehend in der Tunisstraße
Auch die DB Lounge für Reisende mit Bahncard 100, Erste-Klasse-Tickets oder Vielfahrer-Status, die früher über dem Reisezentrum an Gleis 1 lag, ist vorübergehend in die Design Offices Köln in der Tunisstraße 19-23 umgezogen und zu Fuß in fünf Minuten erreichbar. Die Beschilderung dorthin ist allerdings in der Bahnhofshalle nur schwer zu finden.
Das modernisierte Reisezentrum wird an gleicher Stelle nach der Wiedereröffnung deutlich mehr Komfort bieten, verspricht die Bahn. So soll es direkt am Eingang einen Bereich geben, bei dem Mitarbeitende „kleine Anliegen“ direkt und ohne längere Wartezeiten klären können.
Der Wartebereich soll „einladender“ gestaltet werden. Wer einen Wartebon ziehen muss, weil die Anfrage komplexer ist oder es um das Buchen von Zügen geht, kann sich die Wartenummer künftig auch auf das Smartphone schicken lassen, so ein Bahnsprecher. „Der Kunde erhält eine Warteprognose und wird vom Empfang bis zur Bedienung am Schalter begleitet.“ Man plane darüber hinaus „vielfältige Verbesserungen für Reisende“mit verschiedenen Mobilitätseinschränkungen, wie absenkbare Schalter für Rollstuhlfahrer, Induktionsschleifen für Menschen mit Hörgeräten, taktile Streifen am Boden, Braille- und Prismenschrift bei der Wegeleitung und eigenes Wartesystem, das kürzere Wartezeiten verspricht.
Das alles ist im Düsseldorfer Hauptbahnhof seit September 2023 bereits Realität. Dort gibt es insgesamt 13 Schalter, von denen drei für den schnellen Service vorbehalten sind. Laut Angaben der Bahn wird das Reisezentrum von rund 1000 Kunden täglich genutzt. Insgesamt will die Bahn die Reisezentren an den 25 meistgenutzten Bahnhöfen bundesweit renovieren, darunter neben Köln auch Berlin, Hamburg, Nürnberg, Mannheim und Göttingen. Das kostet rund 60 Millionen Euro.