DJK Löwe entsetztSpieler und Zuschauer prügeln auf Kölner Schiedsrichter ein

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Polizei_Niehler_Hafen

Polizeibeamtinnen lassen sich von Augenzeugen vor Ort erklären, was genau passiert ist.

Köln – Fußballbegeisterte Zuschauer hatten sich am Sonntagnachmittag auf der Sportanlage im Niehler Hafen versammelt, um jeweils ihren Verein bei dem Duell zwischen DJK Löwe Köln und TuS Ehrenfeld II anzufeuern. Doch gegen Ende der Partie ging es plötzlich überhaupt nicht mehr um Fußball, sondern um blanke Gewalt, die von den Ehrenfeldern ausging. Der DJK Löwe Köln zeigte sich am Sonntag entsetzt von der Eskalation.

Es waren nur noch zehn Minuten zu spielen in dem Duell in der Kreisliga D-Staffel 1. Ehrenfeld führte mit 4:3 gegen die Löwen und bis zu diesem Zeitpunkt verlief eigentlich alles friedlich.

Doch als der Schiedsrichter der Partie, Deniz T. (Name geändert), zum wiederholten Male den Trainer von TuS Ehrenfeld II ermahnte, kippte in Sekunden die Stimmung und die sportliche Auseinandersetzung rückte blitzschnell in den Hintergrund.

Wüste Beschimpfungen

An der Seitenlinie sprach Deniz T. mit dem Trainer, forderte ihn auf, sich zurückzuhalten, was seine Pöbeleien anging. Anschließend drehte sich T. um und ging wieder auf den Platz. Er wurde von Ehrenfelds Trainer wüst beschimpft und wieder angepöbelt.

Rettungswagen_am_Niehler_Hafen

Der verletzte Schiedsrichter wurde neben dem Spielfeld im Rettungswagen behandelt.

T. drehte sich erneut zu ihm, um noch einmal das Gespräch zu suchen. Da griffen ihn die Spieler von TuS von hinten an und traten ihm in den Rücken“, so ein Augenzeuge dem „Express”. Und weiter: „Selbst als er auf dem Boden lag, schlugen und traten inzwischen Spieler aber auch Ehrenfelder Zuschauer auf den Mann am Boden ein.“

Sieben Streifenwagen vor Ort

Mehrere Notrufe gingen in diesen Sekunden bei der Polizei ein. Mit insgesamt sieben Streifenwagen rückten die Beamten an. Zudem wurde ein Rettungswagen zur Sportanlage im Niehler Hafen bestellt.

Während ein Teil der Polizisten die Tatverdächtigen auf dem Parkplatz stellte und ihre Personalien aufnahm, redeten weitere Beamte mit Augenzeugen der Schlägerei. Im Rettungswagen versorgten Sanitäter zeitgleich den verletzten Schiedsrichter und brachten ihn in ein Krankenhaus. 

Einige Spieler wollen hinschmeißen

„Unsere Mannschaft hatte versucht, sich zwischen die Ehrenfelder und den Schiri zu stellen, um ihn zu schützen. Das alles hatte mit Fußball nichts mehr zu tun. Einige unserer Spieler haben schon ernsthaft überlegt, mit dem Amateurfußball aufzuhören, da sich solche Gewaltexzesse leider häufen“, so ein Sprecher des DJK Löwe Köln. (red)

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