Weidenpesch/Nippes – Um die Besucher der Abendveranstaltungen in der Volkshochschule von Parkkosten zu entlasten und die Bildungseinrichtung zu stärken, wollen die Nippeser Bezirksvertreter die erst im Juli eingeführte Parkzone Nippes IV entschärfen. Einstimmig votierte das Stadtteilparlament für einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU und Bündnis 90/Grüne, die Gebührenpflicht auf etwa 40 Stellplätzen vor dem Volkshochschul-Gebäude zeitlich weiter einzuschränken.

Der Parkplatz entlang der Gürteltrasse ist – wie alle bewirtschafteten Plätze im Bewohner-Parkgebiet – montags bis freitags zwischen 9 und 21 Uhr gebührenpflichtig, samstags von 10 bis 15 Uhr. Das Parken kostet 1,50 Euro pro Stunde; für 24 Stunden Parken am Stück verlangt die Stadt aufgrund des vergünstigten Langzeit-Tarifes vier Euro. Nach den Vorstellungen der Bezirksvertretung sollte die Gebührenpflicht montags bis freitags nur noch bis 16 Uhr bestehen, an Samstagen solle das Parken komplett gratis sein.

Klagen über Parkgebühren

Viele Seminar-Besucher hätten sich über die neuen Parkgebühren beklagt. „Die Volkshochschule bietet allabendlich Kurse an, samstags findet auch tagsüber vieles statt“, begründete Bezirksbürgermeister Bernd Schößler (SPD) die gemeinsame Initiative. „Die Gebühren sollten daher auf die genannten Zeiten beschränkt werden.“ Vize-Bezirksbürgermeisterin Susanne Eichmüller (Grüne) regte außerdem an, fünf bis sechs Stellplätze für Frauen zu reservieren – etwa unter Laternen, wo die Umgebung besser ausgeleuchtet ist. „Es ist ein Angstraum“, argumentierte sie. „Wenn wir schon an die Parkplätze herangehen, sollte man überlegen, ob Frauenparkplätze möglich sind.“ Die übrigen Mandatsträger übernahmen die Anregung in den Beschluss.

Die Volkshochschule begrüßt die Initiative der Bezirksvertretung sehr. „Wir sind ein Haus mit vielen Kursen und zudem neben Sülz einer der Ersatzstandorte für das noch nicht wieder von der VHS bezogene Studienhaus am Neumarkt“, so Zweigstellen-Leiter Rudolf Meier. Der verkehrsgünstige Standort an der Neusser Straße/Gürtel komme zwar Nutzern von Bus und Bahn entgegen. „Aber es gibt immer wieder Kursteilnehmer, die mit dem Auto anreisen – auch aus dem Umland. Sie kommen wegen unseres vielseitigen Programms zu uns, das es in kleineren Städten so nicht gibt. Auch viele Berufspendler nehmen unser Angebot wahr, sie nehmen nach Feierabend hier an den Kursen teil.“

Tatsächlich hätten sich viele Kunden über die Parkgebühren beschwert, bestätigt Meier. „Wir hoffen aber, vielleicht zum Semesterbeginn im Januar eine Lösung zu haben – das würde auch helfen, unseren Standort zu sichern.“