LohseparkDie Erweiterung des Sport- und Spielangebots stößt auch auf Kritik

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Der Spielplatz im Inneren Grüngürtel, nahe der Merheimer Straße.

Der Spielplatz im Inneren Grüngürtel, nahe der Merheimer Straße.

Nippes/Innenstadt – Deutlich wachsen soll das Sport- und Spielangebot im Lohsepark, dem Stück des Inneren Grüngürtels zwischen Merheimer und Neusser Straße: Für rund 260.000 Euro will die Stadt dort neue Attraktionen schaffen.

Es regen sich aber auch Proteste, da der Park ein Landschaftsschutzgebiet und zudem denkmalgeschützt ist. Ende Januar hat jedoch der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde unter Umwelt-Gesichtspunkten sein Okay fürs Vorhaben gegeben.

Umfangreiche Fitness-Erweiterungen geplant

Zum vorhandenen Spielplatz und der Skater-Anlage „Lohserampe“ sollen ein Bouleplatz, ein Slackline-Balancierparcours und eine „Calisthenics“-Station, wo an verschiedenen Fitnessgeräten hauptsächlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird, dazu kommen. Außerdem sollen ein Basketballfeld und eines für die Spielvariante Streetball entstehen, wo auf nur einen Korb gespielt wird. Im Park verteilt sollen weitere Fitnessgeräte aufgestellt werden. Der bestehende, aber marode Bolzplatz auf der Wiese würde zu einem 20 mal 40 Meter großen Aschenplatz.

Bereits 2006 hatte das Grünflächenamt einen Nutzungsplan für den gesamten Inneren Grüngürtel von der Zoobrücke bis zur Luxemburger Straße entwickelt, der neben ruhiger Erholung gezielt auch Sport und Spiel vorsieht. „Außer im Nippeser Abschnitt stehen auch zwischen Venloer und Vogelsanger Straße Spiel- und Sportgeräte, die sehr gut angenommen werden“, erläutert der stellvertretende Amtsleiter Joachim Bauer. „Der dritte Bereich ist am Südstadion.“ Das Projekt sei mit der Kölner Grün-Stiftung entwickelt worden, die ebenfalls Mittel beisteuert.

Naturschutz muss gewährleistet sein

Einen konkreten Termin gibt es noch nicht – vor allem, da die Bezirksvertretung Nippes und die Fachausschüsse noch beraten müssen. „Im Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde ging es nur um die naturschutzrechtlichen Aspekte“, erläutert Bauer. Man wolle aber im Falle einer Zustimmung noch im laufenden Jahr mit den Arbeiten beginnen. Der größte Teil würde aber wohl 2019 gebaut.

Weil Teile der Anlage versiegelt würden, sollen als Ausgleich acht neue Bäume im Park gepflanzt werden. Laut der komplizierten Eingriffsberechnung, bei der die einzelnen Teile des Parks eine bestimmte Punktzahl abhängig von ihrem ökologischen Wert erhalten, wäre der Punktesaldo für den Lohsepark dann wieder ausgeglichen.

Bürgerinitiative warnt

Die Bürgerinitiative „Grüne Lunge Köln“, die 2016 erfolgreich gegen eine Wohnbebauung der Kleingärten im Inneren Grüngürtel und der Pferderennbahn gekämpft hatte, sieht das Projekt sehr skeptisch. Man appelliere an Politik und Verwaltung, „mit ganz besonderer Sorgfalt vorzugehen“ und sowohl Politiker als auch Bürger vorausschauend und ausreichend einzubeziehen. Auch gesundheitliche Gründe sprächen gegen Sportanlagen an der Stelle, so Initiativen-Sprecherin Barbara Burg auf der Natur-Beiratssitzung: Sie lägen dicht an der abgasbelasteten, wohl meist befahrenen Straße Kölns, der Inneren Kanalstraße.

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