Nikoläuse, die vom Himmel kommenHöhenretter der Kölner Feuerwehr beschenken junge Patienten aus der Luft

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Hühenretter der Feuerwehr seilen sich in Nikolaus-Kostümen von einer Drehleiter am Krankenhaus ab.

Die Feuerwehr-Nikoläuse im Einsatz am Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße.

In Nikolausmontur machten Höhenretter der Kölner Feuerwehr den Patientinnen und Patienten des Kinderkrankenhauses ein besonderes Geschenk.

Eine besondere Überraschung gab es am Mittwoch für die kleinen Patientinnen und Patienten des Kinderkrankenhauses auf der Amsterdamer Straße: Mit großen Augen blickten sie am Abend in den Nachthimmel, aus dem sich weihnachtlicher Besuch ankündigte – denn die Feuerwehr schickte ihre Höhenretter auf Nikolaus-Mission.

Mithilfe von Drehleitern wurden die Feuerwehrleute über die Dachhöhe der Klinik gebracht. Von dort aus seilten sie sich, eingekleidet in roten Mänteln und mit weißen Rauschebärten, auf den Umlaufbalkon der Klinik ab. Dort warteten ihre Gehilfen von der Jugendfeuerwehr auf sie, die mitgebrachte Schoko-Nikoläuse an staunende Eltern und ihre Kinder verteilten.

Höhenretter in Nikolaus-Kostümen übergeben Schko-Nikoläuse an Patienten und Eltern auf dem Balkon einer Klinik.

Die Nikolaus-Höhenretter bei der Arbeit.

So auch an die kleine Mila und ihre Eltern Jana Bütow und Micha Creme. Die drei bekamen die Nikolaus-Aktion nur durch Zufall mit, denn nach ihrer Leukämie-Erkrankung befindet sich Mila bereits auf dem Weg der Besserung und muss nicht mehr stationär behandelt werden. „Sie bekommt im Krankenhaus aber noch Physiotherapie“, erzählt Bütow. Von der Aktion sind alle drei begeistert: „Nicht nur für die Kinder ist so eine Aktion eine Riesenfreude.“

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Nikolaus-Aktion der Feuerwehr nicht nur für Kinder eine Freude

Sowohl Kinder als auch ihre Eltern würden während solch langer und zehrender Krankenhausaufenthalte kaum Kontakt zu anderen Menschen haben. „Und mit so einer Aktion ermöglicht die Feuerwehr Teilhabe an Feierlichkeiten wie dem Nikolaustag.“

Ein Mann stellt Schoko-Nikoläuse auf Paletten in einen Rettungswagen.

Vor dem Einsatz wird der Rettungswagen der Feuerwehr mit der wichtigsten Ausrüstung beladen.

Auch für die Feuerwehrleute sei es eines der angenehmsten „Einsätze“ des Jahres, weiß Volker Schneider, Wachvorsteher der Feuerwache in Ehrenfeld. „Viele hier sind selbst Familienväter und wissen, was so eine Geste bewirken kann.“ Gerade für Kinder, die die Weihnachtszeit nicht zu Hause verbringen könnten, sei die Aktion „in so einer schweren Zeit ein Highlight.“

Bereits in den vergangenen zwei Jahren überraschten die Höhenretter mit ihrer Nikolausaktion junge Patientinnen und Patienten in den Kölner Kliniken. Im vergangenen Jahr seilten sich die Feuerwehr-Nikoläuse an der Uniklinik ab, vor zwei Jahren waren sie bereits am Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße im Einsatz.

„Mittlerweile ist die Aktion zu einer Art bundesweitem Wettbewerb zwischen den Feuerwehren geworden“, sagt Schneider. Vor vier Jahren gab es eine erste Aktion der Hamburger Feuerwehr. Die Kölner Feuerwehr zog im Jahr darauf nach. Dieses Jahr beteiligten sich bundesweit rund 60 Feuerwehren und machten den kleinen Patientinnen und Patienten damit eine Freude.

Die Aktion löse auch in der Belegschaft der Klinik eine „unbändige Freude aus“, weiß Sigrid Krebs, Sprecherin der Kölner Kliniken. Das fange schon in den Tagen vor der Aktion an. Um die Kinder nicht zu verängstigen, warnt die Belegschaft sie und ihre Eltern vor, dass am Nikolaustag etwas Besonderes passieren werde. „Aber dass dann der Nikolaus aus der Luft kommt, damit rechnet natürlich niemand von ihnen.“

Die Aktion sei auch ein Beweis für das gute Verhältnis zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und den Kliniken. Und für noch etwas: „Köln kann nicht nur Karneval, sondern auch Nikolaus.“

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