Im Kölner „CoolMool Wash“ können Verbraucher ihre Wäsche kostenlos bei 30 Grad waschen. Das spart Energie und Ressourcen.
Im Kölner KaltwaschsalonWWF und Procter & Gamble diskutieren Umweltschutz

Besuchende konnten kostenlos ihre Wäsche waschen.
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Mit einem kleinen Dreh an der Waschmaschine Strom sparen und so das Klima schützen – dafür wirbt die Initiative #WirDrehenRunter der Umweltschutzorganisation WWF und des „Ariel“-Waschmittelherstellers Procter & Gamble. Um Verbraucher und Verbraucherinnen vor Ort zu überzeugen, welche Vorteile es hat, Wäsche bei niedrigeren Temperaturen zu waschen, haben in diesem Frühjahr jeweils für zwei Tage in München und Berlin temporäre „Kaltwaschsalons“ eröffnet. Nun ist Köln als weitere deutsche Millionenstadt an der Reihe. Am Dienstag waren alle Maschinen des Waschsalons „CoolMool Wash“ in Riehl, Stammheimer Straße 117, auf Kaltwaschbetrieb eingestellt. Auch am Mittwoch können Kunden und Kunden von 8 bis 18 Uhr dort ihre Wäsche bei 30 Grad kostenlos waschen.
Kleidung halte länger, wenn sie bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird
Unter dem Motto „Kalt waschen war noch nie so heiß“ geht es bei der Aktion neben der Energieeinsparung auch darum, dass Kleidung länger hält, wenn sie bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird – ein Beitrag zum Ressourcenschutz. Der WWF setze sich dafür ein, „dass Kaltwaschen zum neuen Standard wird und die Menschen durch diese kleine Verhaltensänderung ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten können“, sagte Sebastian Tripp, Geschäftsführer der Panda Fördergesellschaft für Umwelt/WWF. Mit dem Zuspruch in Riehl zeigte er sich zufrieden. Ebenso Gabriele Hässig von Procter & Gamble. „Die Maschinen laufen fast die ganze Zeit durch.“
Gerade in Köln ist es wichtig, nachhaltige Trends zu setzen
Gewaschen werde alle Mögliche, von Bett- und Hundedecken bis zu Hosen und Hemden. „Gerade in Köln, einer Stadt mit einer lebendigen Mode- und Lifestyle-Szene, ist es wichtig, nachhaltige Trends zu setzen“, sagte sie. Zusätzlich zu praktischen Tipps und Live-Demonstrationen diskutieren bei der zweitägigen Aktion Experten von WWF und Konzern mit Konsumenten und Konsumentinnen die Vereinbarkeit von Mode und Nachhaltigkeit. Am Dienstag war Schauspielerin und Influencerin Chryssanthi Kavazi dabei, bekannt geworden durch „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“.

Gewaschen wurde alles Mögliche.
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Die Initiative #WirDrehenRunter, die 2022 in Hamburg den ersten Pop-up-Kaltwaschsalon eröffnete, startete in jenem Jahr mit dem Ziel, die durchschnittliche Waschtemperatur in Deutschland zu reduzieren. Denn diese hat den größten Einfluss auf den Energieverbrauch beim Wäschewaschen.
Seit Beginn der Initiative: 115.000 Tonnen Co2-Emissionen eingespart
Bis zu 60 Prozent des CO2-Fußabdrucks sind auf sie zurückzuführen, die restlichen 40 Prozent entfallen auf Faktoren wie etwa die Inhaltsstoffe des Waschmittels, Entsorgung, Verpackung, Herstellung und Transport. Die Initiatoren verweisen auf „deutlich messbare Erfolge“. Die Zwischenbilanz des Forschungsinstituts, das die Kampagne wissenschaftlich begleitet, belege, dass die durchschnittliche Waschtemperatur in Deutschland seit Beginn der Initiative um einen Grad auf 42,2 Grad gesunken sei. 115.000 Tonnen CO2-Emissionen hätten dadurch eingespart werden können.
WWF und Konzern wollen nicht nachlassen, weil mit durchschnittlich 42,2 Grad hierzulande immer noch heißer gewaschen werde, als es mit modernen Waschmitteln nötig sei. Um noch mehr Menschen zu erreichen und das Kaltwaschen zur neuen Routine zu machen, hat der WWF einen E-Learning-Kurs entwickelt.