Ise Dederichs stellt im Juli und August im SBK-Waagehaus und dem Flora-Torhaus aus. Dabei kombiniert sie nostalgische Sammeltassen mit Insekten.
Malerei mit altmeisterlicher TechnikKölner Künstlerin setzt nostalgische Sammeltassen in Szene

Ise Dederichs mit einem Tassenmotiv plus Fliege. Neben ihr steht die Originaltasse für das Bild.
Copyright: Bernd Schöneck
Auf handwerkliche Präzision beim Malen ihrer Bilder legt die Künstlerin Ise Dederichs großen Wert. „Eine große Herausforderung ist, wie man das jeweilige Motiv herüberbringt“, erläutert sie beim Gespräch im Lokal des Bürgerzentrums Alte Feuerwache. „Was mir auffällt ist, dass sehr viele Gäste auf den Ausstellungen sagen, dass die Bilder handwerklich toll sind.“ Sie arbeite in altmeisterlicher Technik, mit vorheriger Grundierung des Bildes und verschiedenen Farbschichten. Das bedeute etwa langes Experimentieren, den perfekten Goldton für die Ränder ihrer porträtierten nostalgischen Sammeltassen hinzubekommen.
Die Malerin, die im Alter von 17 Jahren nach Köln zog und heute in Höhenhaus lebt, stellt während der Sommerferien gleich zweimal aus: von Dienstag, 29. Juli, bis Mittwoch, 20. August, im SBK-Waagehaus, der „kleinsten Galerie Kölns“ am Übergang Hertha-Kraus-Straße / Slabystraße – von Mittwoch, 13. August, bis Montag, 18. August, gleichzeitig im Torhaus der Flora, Alter Stammheimer Weg. Die Vernissage im SBK-Waagehaus ist am 29. Juli um 15 Uhr, die im Torhaus am 13. August, ebenfalls ab 15 Uhr.
Nostalgische Tassen mit Insekten kombiniert
Im Flora-Torhaus präsentiert sie hauptsächlich ihre Bilderserie „Die letzten ihrer Art“, auf der sie die nostalgischen Sammeltassen mit filigranen Henkeln, opulentem floralen oder ornamentalen Design und verschnörkelter Form kombiniert mit Insekten, etwa Fliegen, Libellen, Spinnen, Käfer oder Ameisen, die auf, neben oder über den Tassen und Untertassen zu sehen sind.
„Auch die Insekten sind für mich Kunstwerke, nämlich Kunstwerke der Natur“, so Dederichs. „Viele Arten sind zudem in ihrem Erhalt bedroht.“ Im Waagehaus kombiniert sie die Tassen-Motive mit lustigen Hasen, die in menschlicher Kleidung oder Position zu sehen sind. „Es ist ein sehr kommunikativer Prozess. Viele schenken oder schicken mir ihre alten Sammeltassen.“
Schon im Kindergarten-Alter begann Dederichs zu malen, hatte aber die Kunst lange nur nebenher betrieben. So arbeitete sie als Sozialpädagogin, später als Theaterpädagogin; unter anderem betreute sie fast 20 Jahre das Kulturprogramm im Bürgerzentrum Chorweiler, wo sie über die Kabarett-Reihe und das Kindertheater besonders froh ist. Dort hatte sie 2014 auch ihre allererste Ausstellung.
Noch heute ist sie freiberuflich in Projekten tätig, konzentriert sich ansonsten aber auf die Malerei. Am 1. Juli bezog sie ihr neues Atelier in Fort X, mit dem sie vom 19. bis 21. September bei den Offenen Ateliers mitmacht. „Ich male gerne ab mittags, und nicht selten bis in die Nacht hinein. Dann versinke ich regelrecht in der Kunst“, berichtet sie. „Wenn ich aus dem Urlaub komme und lange nicht gemalt hab, vermisse ich es regelrecht.“