Der Marathon der Blutspender

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Porz –  Die intensive Werbung hat sich gelohnt. Zum 1. Porzer Blutspende-Marathon kamen 213 Spender. Das waren deutlich mehr als der Blutspendedienst West des Roten Kreuzes erwartet hatte und genügend, um die im Sommer stets knapp werdenden Blutkonservenvorräte wieder aufzufüllen.

Die Marathon-Veranstaltung bietet der Blutspendedienst seit Jahren in unterschiedlichen Städten an und lockt Teilnehmer mit besonderen Anreizen. Ein aktueller Wanderführer war das Geschenk an jeden Teilnehmer, unter allen Porzer Spendern wird ein Fahrrad verlost und zusätzlich bekam jeder, der einen Erstspender mitbrachte, eine Mini-Soundbox.

Das Wichtigste ist den meisten Spendern aber das gute Gefühl, mit ihrer Bereitschaft den Patienten zu helfen, die auf Blutkonserven und -produkte angewiesen sind. Das können Krebspatienten sein, Menschen, die operiert werden müssen oder Unfallopfer. Mitunter kann eine Blutspende lebensrettend sein.

Wie Vera Sievers vom Blutspendedienst sagt, werden im Bereich des in Breitscheid ansässigen Blutspendedienstes West wöchentlich 800 bis 1000 Blutspenden abgegeben und etwa ebenso viele von Krankenhäusern angefordert. Wenn die Zahl der Blutspender sinkt, kann es mit der Versorgung knapp werden. „Dann werben wir intensiv, und die Spender wissen: Es ist wirklich ernst“, sagt sie. Gerade sei die Versorgung vor allem bei den Nuller-Blutgruppen eng, das gelte für 0 positiv und 0 negativ. Wenn auch die Vorräte bei der sehr häufigen Blutgruppe A positiv knapp würden, sei es bedenklich. Zum Glück reagierten viele Spender schnell auf dringliche Aufrufe. „Und in Porz ist die Bereitwilligkeit zum Spenden traditionell besonders hoch“, betont Sievers.

Unter den 213 Spenderinnen und Spendern waren 41 Menschen, die das erste Mal teilnahmen. „Viele Neuspender sind junge Leute“, sagt Sievers und lobt das hohe Verantwortungsbewusstsein derer, die sich zum Spenden entschlössen. Als Nebenprodukt der Blutspendeaktion wurden zudem 17 Porzer erfolgreich als mögliche Stammzellenspender geworben. Die Stefan-Morsch-Stiftung, die eine Stammzellenspenderkartei führt, konnte viele Blutspender im Alter zwischen 18 und 49 Jahren motivieren, sich an einer Typisierungsaktion zu beteiligen.

„Die Stimmung im Stadtgymnasium war gut“, erinnert sich Vera Sievert an die Atmosphäre in den zu Spendenlokalen umgenutzten Klassenräumen. Viele Blutspender sind schon lange dabei und treffen sich bei den DRK-Terminen immer mal wieder. Obwohl es in der Zeit, als viele Menschen direkt von der Arbeit zur Blutspende eilten, sogar zu Warteschlangen kam, ließen sich die Spendewilligen nicht verdrießen. Mit ihrer Spende tun sie nebenher etwas für die eigene Gesundheit. Die Neubildung von Stammzellen und der gesamte Kreislauf können angeregt werden; einer finnischen Studie zufolge soll regelmäßiges Blutspenden sogar das Herzinfarktrisiko senken.

WEITERE TERMINE

Über Blutspendetermine können sich Interessierte bei der kostenlosen Hotline des DRK-Blutspendedienstes West informieren, Tel. 0800/ 1194911, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Zudem gibt es Informationen online. (bl)

www.blutspendedienst-west.de

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