Kompromiss der VereinePorzer Sportler bekommen endlich Rasenplatz

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Die Anlage an der Brucknerstraße bekommt statt eines Rasenplatzes einen Kunstrasen. Die Spielvereinigung Porz spielte hier im Mai gegen den FC zum 100-jährigen Bestehen der SpVg.

Die Anlage an der Brucknerstraße bekommt statt eines Rasenplatzes einen Kunstrasen. Die Spielvereinigung Porz spielte hier im Mai gegen den FC zum 100-jährigen Bestehen der SpVg.

Porz – Immer noch gleicht der Sportplatz an der Humboldtstraße einem umgepflügten Acker. Das Unkraut wuchert hüfthoch, und nach einem Regenguss verwandelt sich die Fläche in eine Matschlandschaft. Das wird auch noch einige Zeit so bleiben, so ist es aus der Verwaltung zu hören.

Auf eine mündliche Anfrage der SPD-Fraktion hat das zuständige Sportamt der Bezirksvertretung schriftlich mitgeteilt: „Mit der Baumaßnahme soll in 2020 begonnen werden.“ Genauere Angaben machte das Amt nicht. Nur, dass aufgrund der „Änderung des Großspielfeld-Belags von Kunststoffrasen zu Naturrasen“ die Planung überarbeitet werden müsste. Gutachten müssten geändert werden. Sobald alle Unterlagen vorhanden seien, könne die Ausschreibung gestartet werden, heißt es in dem Schreiben weiter.

Drei Vereine mit unterschiedlichen Ansprüchen

Bevor weitergearbeitet werden kann, muss also erst noch eine Firma für den Umbau gefunden werden. Das lässt vermuten, dass auf dem Platz wohl frühestens gegen Ende 2020 wieder Sport getrieben werden kann. So wurde es auch schon von der Verwaltung im Sommer kommuniziert, als der langwierige Streit um den richtigen Belag für den Platz beigelegt wurde. Damals hieß es, dass die Sportfläche zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2021 fertig werde. Dieser Zeitplan steht also immer noch.

Seit rund zwei Jahren ist der ehemalige Aschenplatz nicht nutzbar. Ende 2017 hatte die Stadt die schon länger geplante Sanierung des mit Dioxin belastetet Platzes begonnen. Der giftige Untergrund wurde ausgebaggert und abtransportiert. Doch dann entbrannte ein Streit über den neuen Belag, der die Arbeiten lahmlegte.

Der Platz an der Humboldtstraße bekommt für Leichtathleten einen Naturrasen.

Der Platz an der Humboldtstraße bekommt für Leichtathleten einen Naturrasen.

Denn drei Vereine mit unterschiedlichen Ansprüchen nutzen den Platz an der Humboldtstraße: Die Leichtathleten des GSV Porz wünschen sich einen Naturrasenplatz und die Fußballer des RSV Urbach sowie der Sportvereinigung Porz einen Kunstrasenplatz. Für die Disziplinen Speerwurf, Diskus und Hammerwerfen ist ein richtiger Rasen unabdingbar, so die Argumentation des GSV. Für die Fußballer jedoch ist Kunstrasen wesentlich pflegeleichter und durchgängig bespielbar. Nach einer Trainingseinheit der Kicker ist ein Naturrasen nämlich regelrecht durchgepflügt und muss sich erst einmal erholen.

Ein Dilemma, das erst nach langen Diskussionen durch einen Kompromiss gelöst wurde: Der Platz an der Humboldtstraße bekommt einen Rasenbelag – einen echten, natürlichen, also keinen Kunstrasen – für die Leichtathleten. Für die Fußballer wird dafür der aktuelle Naturrasenplatz an der Brucknerstraße in eine künstliche Spielfläche umgewandelt. So bekommen die Kicker einen zweiten Kunstrasenplatz zu dem aktuell schon bestehenden an der Brucknerstraße. Bis die Arbeiten dort beginnen werden, dauert es aber noch länger. Von ungefähr drei Jahren Planungs- und Bauzeit sei auszugehen, teilte die Verwaltung mit.

Der Aschenplatz an der Stresemannstraße soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden.

Der Aschenplatz an der Stresemannstraße soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden.

Es tut sich aber noch mehr bei den Porzer Sportplätzen. An der Humboldtstraße gibt es noch einen weiteren Sportplatz, der auch saniert werden soll. Er liegt direkt neben der Anlage, die künftig als Naturrasen von den Leichtathleten genutzt wird. Für diesen zweiten Platz , direkt neben dem Stadtgymnasium, ist wiederum ein Kunstrasen vorgesehen. Zudem wird ein neues Gebäude mit Umkleiden und Toiletten gebaut.

Dazu teilte die Verwaltung nun mit: „Das Gebäude befindet sich in der Vorentwurfsphase, für die Außenanlagen werden derzeit der Entwurf und die Kostenberechnungen erstellt.“ Mit dem Baubeschluss sei frühestens im ersten Quartal 2020 zu rechnen. Zuvor werden die Pläne aber noch der Politik vorgelegt.

Noch später geht es mit der Sportanlage im benachbarten Finkenberg weiter. Die Anlage an der Stresemannstraße soll ebenfalls einen Kunstrasenbelag bekommen. Hier sind die Planungen laut Verwaltung noch in der Entwurfsphase. Eine Abstimmung mit den Fußballvereinen, die den Platz nutzen, solle „zeitnah erfolgen“. Der Baubeschluss sei dann für das zweite Quartal 2020 vorgesehen.

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