Lichterspiel am RheinuferKöln-Porzer Rathaus wird zum Farberlebnis

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Haben sich für die Beleuchtung des Bezirksrathauses eingesetzt: Sigrid Alt (l.) und Anita Mirche (r.) vom Bürgerverein  sowie Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller. 

Porz. – So richtig zufrieden scheint Sigrid Alt nicht. „Etwas mehr Weihnachtliches hätte ich schon erwartet“, so die Vorsitzende des Bürgervereins Porz-Mitte. Dass das Bezirksrathaus zur Rheinseite hin in rotem, pinkem, blauen oder grünem Licht erstrahlt, sei zwar nett, aber es fehle halt etwas. Etwas, was beim „Rheinnachtsmarkt“ noch funktioniert hatte.

Laser sind tabu

Dort haben Laser verschiedene Motive zaubern können. Die wiederum können jetzt nicht eingesetzt werden. Denn der Lichterglanz, ist anders als der „Rheinnachtsmarkt“ nicht nur für ein Wochenende ausgelegt, sondern von nun an täglich vom späten Nachmittag bis 23 Uhr zu sehen – und das bis zum 2. Januar. Und entsprechende Laser, die das Rathaus mit verschiedenen Motiven anstrahlen, würden nun einmal die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses stören, so Hausherr Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld.

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Die Pänz vom Jugend- und Gemeinschaftszentrum Glashütte schmücken gemeinsam mit Leiterin Petra Riemann (auf der Leiter) den Weihnachtsbaum auf dem Alfred-Moritz-Platz vor dem Bezirksrathaus.

Deswegen sind die Laser tabu. Aber über etwas mehr weihnachtliche Motive etwa am Turm des Bezirksrathauses werde noch mit der Firma Sound Brothers verhandelt, die die Lampen installiert haben. Die Idee zu ein wenig weihnachtlichem Flair in der Corona-Zeit hatte Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller. Auch wenn ein Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht auf die Beine gestellt werden konnte, sollte es dennoch etwas schöner in Porz zugehen, so Stiller.

Verwaltung besorgte den Strom 

Um die Finanzierung kümmerte sich der Bürgerverein Porz-Mitte. Der hatte Fördergeld beantragt und letztlich 6000 Euro von der Köln-Business- Wirtschaftsförderung genehmigt bekommen. Bei der Frage, wo der Strom herkommt, half die Verwaltung vor Ort. Ebenso für den Weihnachtsbaum, für den am Friedrich-Ebert-Ufer eigens eine Bodenhülse eingelassen wurde und der nun mit Lichterketten ebenfalls strahlt. Einen weiteren Weihnachtsbaum gibt es auf der Bühne auf dem Alfred-Moritz-Platz vor dem Bezirksrathaus. Strom kann hier nicht gelegt werden, deswegen gibt es keine Lichterkette. Dass der Baum dennoch leuchtet, dafür haben Kinder und Jugendliche des Jugend- und Gemeinschaftszentrums Glashütte gesorgt.

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Zusammen mit der Kunstpädagogin Katarzyna Okon haben sie ganz besondere Weihnachtsbaumdeko geschaffen: Sterne in Neonfarben. Die Arbeit daran hat der zehnjährigen Hanna besonders viel Spaß gemacht. „Wir haben auch gesprayt“, sagt sie und ist stolz auf das Ergebnis: „Das sieht cool aus mit Neonfarben.“ Nun galt es, die bunten Sterne anzubringen. Murat, Hassan und Ali hatten schnell die passenden Plätze am Baum gefunden.

Der "Engel der Kulturen" 

Den Stern ganz oben am Baum durfte die Leiterin der Glashütte, Petra Riemann, anbringen. Einen großen Schneemann hatte Alina fertiggestellt. Der hat nun seinen Platz an der Wand der grauen Beton-Bühne gefunden. Genauso wie die bunten Häuser, die die Kinder und Jugendlichen mit Hilfe der Kunstpädagogin Okon hergestellt hatten. Die beiden Brüder Hassan und Ali haben dabei einen Favoriten ausgemacht. Das Haus mit dem „Engel der Kulturen“ zwischen zwei Fenstern. Bei dem „Engel der Kulturen“ handelt es sich um einen Kreis, bei dem die drei Symbole des Christen- und Judentums sowie des Islam stellvertretend für alle Kulturen und Religionen eingearbeitet sind. Er ist gleichzeitig ein Kunstprojekt zur Förderung des interkulturellen Dialogs der Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich. Die hatten vor einigen Jahren einen „Engel der Kulturen“ mittig auf dem Platz vor dem Bezirksrathaus in den Boden eingelassen. Nun spiegelt er sich in einem der von den Kindern und Jugendlichen geschaffenen Häusern wider.  

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