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Gedenken an Orna PoratIsraelische Schauspielerin stammte aus Porz

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Drei Frauen und ein Mann stehen vor einem Altar in einer Kirche.

Orna Porats Enkelin Yuval-or, Tochter Lital, Pfarrer Rolf Theobold und Monika Möller (v.l.) besuchen die Porzer Lukaskirche.

Die evangelische Gemeinde Porz arbeitet an Veranstaltungen zum Gedächtnis an die aus Köln stammende israelische Schauspielerin Orna Porat mit.

In Israel ist sie eine Berühmtheit, in ihrer Kölner Heimat fast vergessen. Die 2015 verstorbene Schauspielerin Orna Porat, die als Irene Klein in Köln geboren, in Porz aufgewachsen und in der Lukaskirche konfirmiert worden ist, soll jetzt im Kölner Stadtgedächtnis einen ehrenvollen Platz bekommen. Das möchten Monika Möller, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Köln/Tel Aviv-Yaffa und der Porzer Pfarrer Rolf Theobold unter anderem mit drei Veranstaltungen erreichen.

Tochter Lital Porat reist aus Israel an, um über ihre Mutter zu berichten

Aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums des Botschafteraustausches zwischen Deutschland und Israel und gleichzeitig zum  30. Geburtstag des Städtepartnerschaftsvereins Köln/ Tel Aviv wird am Sonntag, 26. Oktober, in der Kölner Synagoge gefeiert. NRW-Europaminister Nathanael Liminski hat die Schirmherrschaft für die Jubiläumsfeier übernommen. Lital Porat, Tochter der Schauspielerin Orna Porat, ist aus Israel angereist und wird über ihre Mutter als Brückenbauerin zwischen Köln und Israel sprechen.

Orna Porat (Archivbild)

Orna Porat (Archivbild)

Golda Meir, Orna Porat und Albert Einstein sind Ehrenbürger Tel Avivs

Orna Porat wurde im Jahr 1923 geboren. Sie besuchte in Köln die Schauspielschule, erste Engagements hatte sie am Staatstheater Schleswig. In dieser Zeit kam sie in Kontakt zum antifaschistischen Widerstand. Nach dem Krieg wollte sie nicht mehr auf Bühnen spielen, bei denen Mörder unter den Zuschauern waren, deshalb wanderte sie mit ihrem jüdischen Mann nach Israel aus. Dort machte sie trotz anfänglicher sprachlicher Hürden in der Theaterwelt Karriere. Sie erlangte solche Berühmtheit, dass die einstige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir in ihrem Testament verfügte, Porat solle bei ihrer Trauerfeier in der Knesset aus ihren Tagebüchern vortragen. Orna Porat zählt außerdem ebenso wie Albert Einstein zu den Ehrenbürgern Tel Avivs. Sie ist in späteren Lebensjahren mehrfach nach Köln zurückgekehrt, hat die Stätten ihrer Jugend besucht und für Versöhnung geworben.

Am Montag, 27. Oktober, 18 Uhr, ist ein kostenloser Abend im Haus der evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9–11, der Lebensgeschichte Orna Porats gewidmet. Publizist Arnd Henze moderiert den Abend, bei dem auch Lital Porat, die eine Biografie ihrer Mutter verfasst hat, spricht. Anmeldungen sind bei der Melanchthon -Akademie erwünscht.

Am Dienstag, 28. Oktober, 18 Uhr, beginnt im Haus des Landschaftsverbandes, Hermann-Pünder-Straße 1, ein Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema „nie wieder auf deutschen Bühnen“. Dabei geht es um Theaterschaffende aus dem Rheinland zwischen Heimat und Exil in den Jahren 1945–1965. Auch Orna Porats entschiedene Abkehr vom deutschen Kulturbetrieb in den Nachkriegs-Jahren wird dabei im Gespräch mit ihrer Tochter aufgearbeitet. Der Landschaftsverband lädt in Kooperation mit dem Tel Aviv Verein dazu ein. Anmeldungen sind online willkommen. 


Anmeldung@melanchthon-akademie.de

Rheinische-Geschichte@lvr.de