„Karneval ist bunt also machen wir es einfach“Porzer Kinderdreigestirn steht fest – zum ersten Mal drei Mädchen im Amt

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Das designierte Porzer Kinderdreigestirn in den roten Polo-Shirts um Ella Reichen (v.l.), Marie Röhrig und Pia Immendorf wartet darauf, die Unterschrift unter den Vertrag zu setzen.

Das designierte Porzer Kinderdreigestirn in den roten Polo-Shirts: Ella Reichen (v.l.), Marie Röhrig und Pia Immendorf warten darauf, die Unterschrift unter den Vertrag zu setzen.

Im Porzer Karneval ticken die Uhren schon immer ein bisschen anders. Das wird auch in der kommenden Session der Fall sein mit einer Neuerung.

Nach der Prinzenproklamation in Köln Anfang dieses Jahres entbrannte die Diskussion neu: Wird es im Kölner Karneval ein weibliches Trifolium geben? Nici Kempermann hatte sich bei der Veranstaltung schon einmal für den Job als Prinzen beworben: „Ich wünsch mer nur, eimol Prinz ze sin“, gab die Sängerin von Kempes Feinest mit ihrer Soulnummer zum Besten. Ganz im Sinne von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die sagte: „Ich fände gut, wenn es mindestens einen weiblichen Prinzen geben würde – aber noch besser fände ich ein weibliches Dreigestirn.“

Auch wenn das Festkomitee klargemacht hat, dass jede und jeder theoretisch die wohl bekanntesten Figuren im Kölner Karneval verkörpern könne, wenn einige Bedingungen erfüllt sind, ist man in Köln für ein rein weibliches Dreigestirn anscheinend noch nicht so weit.

Im Porzer Karneval ticken die Uhren anders

Dafür aber in Porz. Hier ticken die Uhren karnevalistisch mit eigenem Festausschuss, in der Corona-Zeit mit einem Trifolium in Ganzkörperkostümen und generell einer weiblichen Jungfrau im Porzer Dreigestirn sowieso ein wenig anders. So auch beim Porzer Kinderdreigestirn. Das wird in der kommenden Session aus drei jungen Damen bestehen. „Die Mädchen sind auf uns zugekommen und meinten, dass sie die Aufgabe gerne übernehmen möchten. Wir haben uns gesagt ‚Karneval ist bunt‘ also machen wir es einfach“, so Peter Nolte, bei der Kinderprinzengarde zuständig für die Pressearbeit.

Und das Ganze ist nun auch schon mit der Unterschrift besiegelt. Die haben Ella Reichen, Marie Röhrig und Pia Immendorf in aller Öffentlichkeit an der Groov in Zündorf geleistet. Und das „kleine“ Trifolium hat einiges vor. „Wir Pänz sind die Zukunft, wir Pänz haben Spaß. Wir sind jeck auf Karneval und geben Gas. Wir holen euch ab, wir nehmen euch mit, denn heut woll‘n wir feiern, wer weiß watt noch kütt. Mit Trumm und Alaaf in den Saal – bunt wie nie, denn da wo wir sind, regnets immer Konfetti“, lautet das Sessionsmotto der Nachwuchskarnevalisten.

Die Jüngste wird Prinz im Porzer Kinderdreigestirn

Von denen ist Ella Reichen als designierter Prinz die jüngste im Bunde. Sie wurde im Juli 2011 geboren, besucht die siebte Klasse des Stadtgymnasiums und ist ganz jeck auf Musik. An ihrer Schule unterstützt Ella die Musikklasse am Klavier und im Chor. Logisch, dass Musik eines ihrer Lieblingsfächer ist. Ein anderes ist Sport. Wenn Ella sich nicht um ihre beiden Katzen Flecki und Immi und den Hund Jessie kümmert, tanzt sie bei der TSG Dancing Diamonds und drückt als Mitglied dem FC die Daumen.

Das macht auch Marie Röhrig, die als Mitglied der Geißböcke dem Klub die Treue schwört. Im Januar 2010 geboren, stand sie knapp fünf Jahre später als Fünkchen der Kinderprinzengarde Porz im Karneval schon auf der Bühne. Klar, dass Tanzen da zu ihren Hobbys zählt. Genauso, wie sich mit Freunden zu treffen. Marie besucht die Otto-Lilienthal-Realschule in Wahn. Das Fach Sozialpädagogik mag die künftige Jungfrau im Porzer Kinderdreigestirn fast noch lieber als die Pause.

Bauer Pia war als Adjutant im Kinderdreigestirn gestartet

Keine Pause vom Fasteleer hat sich Pia Immendorf gegönnt. Als Adjutant ist sie einst im Kinderdreigestirn gestartet und danach der Porzer Kinderprinzengarde treu geblieben. Pia ist im Januar 2009 geboren und besucht das Lessinggymnasium in Zündorf. Dort gehört Englisch zu ihren Lieblingsfächern.

Aber in englischer Sprache wird sie in der kommenden Session als Bauer im Porzer Kinderdreigestirn nicht die Jecken vor der Bühne unterhalten. In Porz sind sie zwar offen für Neuerungen im Fasteleer, das heißt aber nicht, das Traditionen über Bord geworfen werden.

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