Kölner KitaVermeintliche Entführung stellt sich als Irrtum heraus

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Die Polizei hatte bis vor kurzem mit Bildern einer Überwachungskamera nach den Verwandten des Mädchens gefahndet.

Zollstock – Etwas mehr als ein Jahr dauerten die Ermittlungen im Falle einer versuchten Kindesentführung aus einer Kita in Zollstock. Erst kürzlich startete die Polizei eine Fahndung nach den Tätern – einem Paar – mit Fotos aus einer Überwachungskamera. Und jetzt stellt sich heraus: Das Ganze war eine kuriose Verwechslung. Die vermeintlichen Kidnapper waren Verwandte des vierjährigen Mädchens.

Erzieher schickten das Paar weg

Ende September 2017 war das Paar mittags in der Kita erschienen, stellte sich als Onkel und Tante des Mädchens vor und wollte das Kind abholen – angeblich im Auftrag der Eltern. Die Erzieherinnen waren misstrauisch. Auch als Onkel und Tante behaupteten, die Mutter am Telefon zu haben, die alles bestätigen könne, blieb das Personal hart und schickte die beiden weg. Wie sich später herausstellte, hatten die Eltern niemanden beauftragt, ihre Tochter abzuholen.

Nun die Auflösung: Es handelte sich tatsächlich um Onkel und Tante. Aber ihre Nichte, die sie im Auftrag der Eltern an jenem Nachmittag abholen sollten, war kurz zuvor eingeschult worden. Das hatten Onkel und Tante nicht präsent und waren irrtümlich zur ehemaligen Kita gefahren. Dass es dort zufällig ein Mädchen mit demselben Namen gab, machte die Verwirrung perfekt; denn dessen Eltern bestätigten auf Nachfrage der Erzieherinnen natürlich, niemanden mit der Abholung ihrer Tochter beauftragt zu haben. Nach dem öffentlichen Fahndungsaufruf wandten sich jetzt die Eltern des vermeintlichen Entführungsopfers an die Polizei und klärten alles auf. (ts) 

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