KriminalitätWie sicher ist die Südstadt?

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Der Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt.

Der Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt.

Südstadt – Wie sicher ist die Südstadt? Laut Karl-Heinz Walter beschäftigt die Frage viele Bewohner des Viertels. „Man hört ja immer wieder Gerüchte über Drogen- oder Rockerkriminalität“, sagt der Sprecher des SPD-Forums „Lobby für die Südstadt“. Um Antworten zu geben, hatte Walter zwei Fachleute in den Vringstreff eingeladen: Polizeipräsident Wolfgang Albers und der Direktor der Inspektion Innenstadt, Peter Römers, gaben den interessierten Anwohnern Auskunft zu den Themen Kriminalität und Verkehr und nahmen Hinweise auf.

„Wir informieren gerne“, sagte Albers. Schließlich sei nicht nur die Prävention von Straftaten Aufgabe der Polizei, sondern auch, dass die Menschen über die Kriminalität Bescheid wüssten. Ein generelles Problem – wenn auch nicht nur in Köln – seien zuletzt Einbrüche gewesen. „Das hat vor allem mit den jüngsten Wanderungsbewegungen zu tun“, erläuterte der Polizeipräsident und verwies auf ansteigende Zuzüge aus den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union. Immer wieder stoßen die Ordnungshüter auch in Köln auf organisierte Gruppen, die ganze Straßenzüge und vor allem Büro- und Mehrfamilienhäuser ins Visier nehmen.

Drei Millionen Euro Diebstahlschäden

Hoch sei in der Innenstadt auch der Schaden durch klassische Diebstähle – allein drei Millionen Euro im vergangenen Jahr. „Die Südstadt“, versicherte Peter Römers, „ist davon aber kaum betroffen.“Die Schwerpunkte lägen eher in der Altstadt, der Neustadt Nord und auf den Ringen. Und auch an anderer Stelle konnte der Polizeidirektor beschwichtigen: Jugendbanden, die noch vor drei bis vier Jahren ein Problem rund um das frühere Stollwerck-Gelände waren, hätten sich „ausgewachsen“. Auch eine offene Rauschgiftszene gäbe es dort nicht. Den Hinweisen über vermehrte Spritzenfunde werde man aber nachgehen, versprach Römers, der insgesamt zu einem positiven Fazit kam: „Die Kriminalität in der Südstadt ist nicht besonders hoch.“

Dass der Chlodwigplatz zuletzt von der Unfallkommission der Stadt zu einem Unfallhäufungspunkt erklärt worden war, konnten die beiden Beamten indes bestätigen. Im Jahr 2012 habe es zwölf Unfälle gegeben, und auch 2013 hat die Polizei bislang elf Leichtverletzte und einen Schwerverletzen gezählt. „Jeder Unfall ist einer zu viel, aber da gibt es Stellen in Köln, die weitaus schlimmer sind“, ordnete Peter Römers die Zahlen ein.

Mehrere Maßnahmen beschlossen

Eine Konfliktsituation sehen beide im Bereich des Zebrastreifens, der zur Haltestelle der Stadtbahn führt. Hier komme alles zusammen: Gelenkwagen der KVB, Fußgänger, Radfahrer. Ein Punkt, der auch den Teilnehmern des Treffs nicht verborgen geblieben ist. Sie forderten die KVB auf, hier künftig nur noch mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren.

Immerhin: Eine optische Lichtsignalisierung für herannahende Bahnen – ähnlich derer am Eifelplatz – zur Entschärfung der Situation, ist beschlossen, sagte Römers. Auch den vielen Falschparkern, die teilweise sogar im Kreisverkehr des Chlodwigplatzes halten, will die Polizei begegnen. Großkontrollen wie Mitte des Jahres in der Bonner Straße werde es häufiger geben, versprach Albers.

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