Bürgervereinigung RodenkirchenBeim Neujahresempfang wurde der Ärger über die Rathausbaustelle deutlich

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Ein Saal mit Empore, von oben fotografiert

Im Saal im neu gebauten Unterstufenzentrum Gesamtschule Rodenkirchen fand der Empfang der Bürgervereinigung Rodenkirchen statt.

Die Sorge um die Zukunft der Rodenkirchener Brücke, der Stillstand auf der Rathausbaustelle und der Verkehrskollaps  am Schulzentrum waren die zentralen Themen. 

Der diesjährige Neujahresempfang der Bürgervereinigung Rodenkirchen fand ohne Karnevalsfeeling statt. Die rund 200 geladenen Gäste, darunter Rodenkirchener Bürgerinnen und Bürger, zahlreiche Entscheidungsträger aus der Bundes- und Landespolitik, städtischen Verwaltung und sozialen Einrichtungen aus dem Kölner Süden mussten auf den traditionellen Programmpunkt, „Polonäse, singen und schunkeln“ dieses Jahr verzichten. Das Dreigestirn der Altgemeinde Rodenkirchen  wurde wohl doppelt gebucht und entschied sich letztendlich gegen das Veedel und für den Termin in der Innenstadt. 

Auf Musik zwischen den Redebeiträgen mussten die Anwesenden dennoch nicht verzichten, denn auf der Empore des Unterstufenzentrums der Gesamtschule sang der gemischte Chor aus Schülern, Eltern und Lehrern unter der Leitung von Kevin Breitbach. In den Reden zum Neuen Jahr standen die Baustellen der Kommunalpolitik im Mittelpunkt. Sowohl Bezirksbürgermeister Manfred Giesen als auch Wolfgang Behrendt als Vorsitzender der Bürgervereinigung waren sich einig, dass der Stillstand rund um die Baustelle „Abriss des alten Rathauses“ unhaltbar sei.

Bezirksvertretung spricht am 22. Januar über die Rathaus-Baustelle

„Das Projekt tritt auf der Stelle, die Zeitpläne überholen sich permanent, die Fortschritte sind nicht zu erkennen, von Kosten ist bislang keine Rede. Sehr ärgerlich ist, dass seit einem guten Jahr das Parkplatzangebot durch diese Baustelle unnötig reduziert wurde, obwohl auf der Baustelle gar nichts passiert“, so Bezirksbürgermeister Giesen. Er versprach zu diesem Thema bei der nächsten Bezirksvertretungssitzung am 22. Januar Klärung und Aufarbeitung. Das Thema stehe auf der Agenda und auch die Teilnahme der zuständigen Gebäudewirtschaft der Stadt Köln sei bestätigt.

Wolfgang Behrendt thematisierte außerdem die Zukunft der Rodenkirchener Brücke, deren Restlebensdauer durch ein Gutachten der Autobahn GmbH auf nur noch 15 bis 20 Jahre prognostiziert wird. Vor diesem Hintergrund sei laut Autobahn GmbH eine Erweiterung technisch nicht möglich und nur ein Abriss und Neubau könne die Lösung sein. Allerdings, so betonte Behrendt, sei diese Einschätzung umstritten, hierzu bestehe noch erheblicher Klärungsbedarf.

„Unsere Aufgabe als Bürgerverein, ist es, Informationen und Einschätzungen zu sammeln und zu ordnen. Wir müssen alles dafür tun, den Abriss der Brücke von uns zu wenden, denn die Brücke ist ein Wahrzeichen von Rodenkirchen. Sollte ein Abriss jedoch aus sicherheits- und technischen Gründen notwendig sein, so werden wir diese Entscheidung mittragen“, so Behrendt beim Neujahresempfang.

Die deutliche Kritik an der katastrophalen Verkehrssituation rund um das Schulzentrum an der Sürther Straße sowie die jetzt auf diesem Gebiet geplante Interimslösung für das im Aufbau befindliche neue Gymnasium in Rondorf wurde von den Anwesenden mit Applaus befürwortet. Diese vierte Schule werde das Verkehrsproblem noch weiter anheizen. Schon jetzt komme es jeden Morgen zu einem Verkehrskollaps. Ein seit langem angekündigtes Verkehrsgutachten liege immer noch nicht vor und der Eindruck verfestige sich, dass niemand sich um eine Lösung bemühe, die Schul-, Fahrrad und Autoverkehr gleichermaßen berücksichtige, waren deutliche Worte in Richtung des Bezirksbürgermeisters Giesen.

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