Den Kölner Süden entdeckenNeun Dinge, die man in Weiß unternehmen kann

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Menschen in bayerischer Tracht und eine Kuh mit Kopfschmuck

Sommer, Sonne, Entdeckungstour: Auch wer schon lange in Köln lebt, hat noch längst nicht alle Veedel kennengelernt. Ein paar Geheimtipps für Weiß.

Viel Natur, Felder, Wiesen und der Rhein, aber nicht nur das. Auch diese neun Dinge können Sie in Köln-Weiß entdecken.

Eis essen im Marano

Die Theke im „Marano“ mit verschiedenen Eissorten

Im „Marano“ gibt es Eiskreationen wie Kinderschnitte, Schweizer Schokolade oder Spaghettieis mit Erdbeeren und frisch gebackenen Kuchen.

Verlässt man in Höhe der Kirche über eine kleine Rampe den Radweg, empfängt einen eine der besten Eisdielen im Kölner Süden. Täglich bereiten Ilara Afzali und ihr Mann Subhan seit einem Pächterwechsel im August letzten Jahres im Eiscafé Marano neue, frische Speiseeis-Kreationen zu, wie Kinderschnitte mit Schweizer Schokolade oder ein Spaghettieis mit Bioerdbeeren. Genauso häufig wie die Eiskarte wechselt das Angebot an frisch gebackenen Kuchen. Wer nichts Süßes mag, genießt einfach einen echten italienischen Cappuccino oder ein kleines, herzhaftes Frühstück. Alles wird mit Liebe zubereitet. Das Auge isst bekanntermaßen mit. Bei Sonne sind die Plätze vor der Eisdiele schnell besetzt. Nach einem Kaffee gönnt man sich schließlich auch gerne noch einen Aperitif, Auf der Ruhr 63.

Die Fähre nehmen

Der Anleger der Fähre nach Zündorf in Köln-Weiß

Die Fähre in Köln-Weiß fährt nach Zündorf. Regelmäßig pendelt sie zwischen beiden Uferseiten.

Für Ausflügler aus der Innenstadt oder aus Richtung Bonn ist die Fährverbindung zwischen Weiß und Zündorf immer wieder einen Ausflug wert. Die Fähre wird auch von regelmäßigen Pendlern genutzt und mit Fährkapitän Niklas Thiel hat Heiko Dietrich im letzten Frühjahr einen Nachfolger etabliert. Die Wartezeiten sind gering. Die Fähre pendelt regelmäßig zwischen den beiden Uferseiten, seit April von Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, am Wochenende und Feiertagen geht es auch schon eine Stunde früher los. Fußgänger zahlen für die Tagesfahrt drei, Radfahrer vier Euro. 

Die Herbstgaudi

Eine Parade aus Menschen in bayerischer Tracht laufen mit Stöcken und einer Kuh die Straße entlang.

Im Herbst wird in Weiß eine bayerische Herbstgaudi gefeiert.

Einmal im Jahr wird in Weiß eine nahezu echte, bayerische Herbstgaudi gefeiert. Seit 15 Jahren lädt das Ehepaar Anne und Bernd Lorbach zum traditionellen Almabtrieb, samt Oldtimer-Traktorentreff und bayerischer Partystimmung ein. Im letzten Jahr stand das Fest kurzfristig auf der Kippe, weil aus Brandschutzgründen die Reithalle nicht zum Feiern genutzt werden konnte. Bernd Lorbach konnte aber auf die Weißer zählen. Dann wird eben ein Festzelt aufgestellt. Hauptsache, die bayerische Gaudi geht weiter. So wie auch in diesem Herbst am zweiten Samstag im Oktober.

Eine Fahrradtour am Rhein

Ein Fahrrad-Fahrer fährt den Radweg entlang am Rhein.

Der Radweg am Rhein eignet sich perfekt für eine Fahrrad-Tour.

Der Radweg am Rhein gehört zu den beliebtesten Radfahrstrecken der Region. Kein Wunder. Die Rheinschiene zwischen Bonn und Duisburg bietet auf zweimal 160 Kilometern gute Radwege entlang Europas längster Wasserstraße. Am Wegesrand stehen Informationstafeln, nicht nur zum Streckenverlauf. Hier ist auch zu lesen, dass sich die Mühlkoppe wieder am Grund des Rheinbodens angesiedelt hat. Ein gutes Zeichen, denn der 18 Zentimeter lange Fisch steht für klares und sauberes Wasser.

Ein Altar für die Schiffer

Die Pfarrkirche St. Georg hat einen Außenalter mit Rundfenster und Kreuz.

Das Rundfenster an der Pfarrkirche St. Georg ist ein Zeichen für Schiffer.

Direkt am Rheinufer thront die Pfarrkirche St. Georg mit einer Besonderheit. Unter dem Satteldach, das sich mit seinen Säulen wie ein Baldachin über den kleinen Platz zum Rhein legt, steht ein Außenaltar mit einem Kreuz. Das Rundfenster stellt ein stilisiertes Steuerrad dar – ein ewiges Licht für die Schiffer. Der Außenaltar ist über einen Durchgang vom Kirchplatz und über eine Treppe vom Rhein zu erreichen.

Künstlerisches Vermächtnis

Die Nepomuk-Figur von Elmar Hillebrand blickt auf den Rhein.

Nepomuk wacht am Rhein als Schutzpatron.

Große Werke schaffte Elmar Hillebrand, besonders bekannt ist sicher der Hauptaltar im Dom zu Köln. Besonderes widmete der bekannte Bildhauer seinem Heimatdorf Weiß, wo er über 60 Jahre wohnte. Neben der Schildkröte vor der Kita St. Georg, die besonders bei den Kindern zum Klettern beliebt ist, ließ er seine Nepomuk-Figur, die vor den Kriegsjahren am Dom stand, 1978 auf einer Mauer mit Blick auf den Rhein aufstellen. Da steht Nepomuk und wacht, denn er ist bekannt als der Schutzpatron der Schiffer, Flößer und Müller.

Eine Auszeit in der Natur

Ein Mensch reitet auf einem Pferd. Im Hintergrund ist die Pferdeweide zu sehen.

Das Reittherapiezentrum in Weiß bietet heilpädagogisches Reiten an.

Zwei Reitställe liegen im Weißer Rheinbogen. Hier wird geritten, gesprungen, auf Pferden geturnt und im Reittherapiezentrum auch Hippotherapie, eine heilpädagogische Förderung, und Reiten als Sport für Menschen mit Behinderung angeboten. Ob hoch zu Ross, beim Joggen oder beim Spazierengehen. Das Landschaftsschutzgebiet zwischen Rodenkirchen und Sürth bietet Erholung zwischen Auenwald und Feldern. Ein Naturparadies am Rande der Großstadt.

Das „Kapellchen“

Das Kapellchen hat eine rote Eingangstür.

Weißer Bürger stellten nach dem zweiten Weltkrieg das „Kapellchen“ wieder her.

Zwar wurde nach Ende des zweiten Weltkriegs in Weiß mit St. Georg eine neue Pfarrkirche gebaut, doch die Weißer lieben ihr „Kapellchen“. Das vermeintlich oft alt geschätzte Bauwerk wurde nach seiner Zerstörung 1944 Mitte der 1960er Jahre von Weißer Bürgern wieder hergestellt. Auch hier hatte Elmar Hillebrand seine Finger im Spiel. Mit Nachbarn und Studenten malte der Bildhauer in den 1980er Jahren das Innere der kleinen Saalkirche aus. Die Kapelle ist, wie die Pfarrkirche, Teil des Kulturpfads Rodenkirchen.

Süße Verführung

Croissants und Brötchen liegen in der Theke der Bäckerei „Lippe“

Die Bäckerei „Lippe“ ist über das Dorf hinaus bekannt für ihre Croissants in zahlreichen Variationen.

Mit Marzipan, Nougat, Schokolade oder Käse und Schinken gefüllt, als belgische Variante, aus Vollkorn und Vollkorn mit wenig Zucker, aus Laugenteig, marmoriert oder einfach normal: Die Croissants der Bäckerei Lippe sind weit über die Dorfgrenze bekannt. Hier wird noch echtes Backhandwerk betrieben. Tochter Nicola hat die Nachfolge von Rainer Lippe angetreten. Bestellungen für das süße Gebäck reichen bis in den Hahnwald und Marienburg. Auch der Mandel-Blatz und die weichen Brötchen sind an der Weißer Hauptstraße 46 beliebt. Geöffnet ist montags bis freitags von 6.30 bis 12.30 Uhr. Samstag von 7 bis 12.30 Uhr und sonntags von 7.30 bis 12 Uhr. Telefon: 0176 /31558043

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