Satirischer WochenrückblickDie KVB liefert ein Leben lang die beste Ausrede

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Digitale Anzeigentafel an der Haltestelle Poller Kirchweg. Die KVB installiert neue Anzeigentafeln die auch Videos und Fotos zeigen können.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • In dieser Woche geht es um die neuen KVB-Anzeigetafeln.

Köln – Liebe KVB-Minute! Jahrelang habe ich mich beim Blick auf die Anzeigetafeln in den U-Bahnstationen unserer schönen Stadt über Deine leeren Versprechen, Deine Unzuverlässigkeit und Deinen Wankelmut aufgeregt, Dich im Sekundentakt verflucht, weil die groß angekündigte Bahn wieder nicht kam. Irgendwo im U-Bahnschacht zwischen Lohsestraße und Eberplatz verschluckt worden sein muss. Oder aus einer Minute mal zwei, drei oder fünf wurden. Und jetzt – im Homeoffice – warst Du sogar ganz in Vergessenheit geraten.

Aber Du wirst weiterleben, mindestens noch zwei Jahre. Weil nicht nur die neuen 450 Anzeigetafeln mit Pünktlichkeitsprognosegarantie Verspätung haben. Nein. Sondern weil sie alle erst an neues EDV-System angeschlossen werden müssen, das auch Verspätung hat, weil es so etwas in Deutschland noch nicht gibt. Sagen die Kölner Verkehrs-Betriebe. Nein. Natürlich nicht, Das glauben wir aufs Wort. Es gibt ja auch kein WLAN in U-Bahn-Tunneln. Oder Fahrkartenautomaten, die Bargeld annehmen. Ist dummerweise noch keiner drauf gekommen.

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Dass die Fahrzeit der Bahnen in Echtzeit übertragen werden, kann also noch dauern und ich werde, sollte ich jemals wieder das Homeoffice verlassen, noch viele KVB-Minuten verplempern dürfen. Und sollte ich mal zu spät zur Redaktionskonferenz kommen, habe ich die geilste Ausrede seit meiner Schulzeit, als sich die Schwebebahn regelmäßig verfahren hat. Tut mir leid. Die Anzeigetafel hatte Verspätung!

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