Satirischer WochenrückblickEbertplätzchen für alle!

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Der Kölner Ebertplatz

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um den Kölner Ebertplatz.
  • Und um Rolltreppenkust, Cannabis und Kölner Backkunst.

Köln – Wie verrückt ist das denn? Jetzt soll der Ebertplatz auch noch einen neuen Namen kriegen. Wenn er in ein paar Jahren mal höher gelegt und rausgeputzt ist und Kriminellen keine Bühne mehr bietet.

Das ist doch keine Lösung. Vor allem jetzt nicht, da die Rolltreppen mit großen Spiegeln zu Kunstwerken werden und wir uns mit Hilfe eines Polemoskops inmitten der realen Welt auf eine virtuelle Reise auf zwei Ebertplatz-Ebenen gleichzeitig begeben können. Um dessen zärtliche und liebevolle Perspektiven zu entdecken.

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Mein lieber Ebert! So haben wir Dich noch gar nicht gesehen. Wir schweben luftig und auf rosaroten Wölkchen ganz smoothy Richtung U-Bahn, nachdem wir beim Bäcker unseres Vertrauens – der mit den leckeren Rosinenbrötchen – ein paar Ebertplätzchen mit gar feinen Zutaten gekauft haben.

Sie wissen schon, das sind diese Dinger, von denen man vermutet, dass sie schon die Bläck Fööss verputzt haben müssen, bevor ihnen der Welthit mit der abstrusen Behauptung einfiel, der Kreml stünde am Ebertplatz und der Louvre am Ring.

Barbarossaplätzchen, Friesenplätzchen, Chlodwigplätzchen

Gegen Ebertplätzchen mit einer klitzekleinen Messerspitze Cannabis-Butter im Teig sind Space Cookies und Haschkekse harmlos wie Dom-Spekulatius, bei deren Verzehr wohl noch keinem in den Sinn gekommen ist, die Kathedrale könnte ja auch vier Türme haben. Die Ebertplätzchen könnten in einer herzhaften XXL-Version auch als Cannabis-Pizza „Ebert-Style“ rund um den so gescholtenen Platz angeboten werden und damit deutlich zur Entspannung beitragen.

Das wäre doch einen Versuch wert, der sich im Erfolgsfall beliebig erweitern ließe. Ganz Köln im Backwahn. Barbarossaplätzchen, Friesenplätzchen, Chlodwigplätzchen, Wiener und Zülpicher Plätzchen – tröstliches Gebäck für alle, denen die Stadt auf den Keks geht.

Und psst! Nicht weitersagen! Das Eierplätzchen gibt es schon, auch wenn es auf keiner Karte verzeichnet ist. Es liegt in einer Gegend, wo Alt-Achtundsechziger in sündhaft teuren Altbauwohnungen hocken, die Baumscheiben mit Blümchen bepflanzen und sie mit bunten Holzzäunen vor Vierbeinern und anderem Ungemach verteidigen. 

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