Köln – Irritiert und vermutlich auch ein wenig besorgt riefen Passanten am frühen Sonntagmorgen gegen ein Uhr die Polizei: Ein nackter Mann, so schilderte es ein Anrufer dem Beamten am Notruftelefon, laufe zwischen geparkten Autos umher. Die Leitstelle eröffnete einen Einsatz unter dem Stichwort „verdächtige Person“ und schickte eine Streifenwagenbesatzung zum „Tatort“.

Dort angekommen fiel den Polizisten der Verdächtige sofort auf. „Die Beamten sprachen ihn an und stellten fest, dass der 37-Jährige einen extrem schläfrigen Eindruck machte“, berichtete Polizeisprecher Carsten Rust. Auf Fragen habe der Nackte erst „nach einiger Verzögerung“ geantwortet. Sein Verhalten gab zunächst Rätsel auf. Stand der Mann unter Drogen? War er betrunken? Geistig verwirrt?

Nackter Mann am Appellhofplatz war Schlafwandler

Doch bald stellte sich heraus: Der wahre Grund für den ungewöhnlichen Spaziergang war ein anderer. Als der 37-Jähriger nach einigen Minuten wieder klar wirkte, erklärte er den Polizisten, dass er gewöhnlich schlafwandele. So auch in dieser Nacht. „Als ich gerade wach geworden bin, habe ich gemerkt, dass ich ohne Bekleidung und ohne Schlüssel das Haus verlassen habe“, sagte er den Beamten.

Die retteten ihn aus seiner misslichen Lage und brachten ihn im Streifenwagen nach Hause. Seinen Ausweis oder andere Papiere hatte er nicht dabei. An seiner Wohnung angekommen, öffneten die Polizisten mit ein wenig Gewalt seine ins Schloss gefallene Wohnungstür, ließen sich zum Nachweis seinen Personalausweis zeigen, der in der Wohnung lag, und verabschiedeten sich. (ts)