Schulplatznot verschärft sichStadt Köln sucht über Makler nach Unterrichtsräumen

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Das Bürogebäude „Snake“ am Wasseramselweg könnte auch  Interim für eine weitere Schule werden.

Köln – Die Stadt Köln versucht angesichts der Schulplatznot unter Hochdruck, Bestandsimmobilien zu finden, die für eine Zwischennutzung als Schule in Frage kommen könnten. Die Verwaltung habe eine stadtweite Makleranfrage durchgeführt mit der Bitte, geeignete Immobilien zum Kauf oder zur Anmietung anzubieten, teilte eine Sprecherin mit. Alle angebotenen Objekte würden nun dahingehend überprüft, ob sie geeignet seien, für Schulzwecke umgebaut oder umgenutzt zu werden.

Kloster Heilig Kreuz wohl ungeeignet

Zuletzt hatte die SPD ins Gespräch gebracht, das 2200 Quadratmeter große Kloster Heilig Kreuz in der Innenstadt, das die dort ansässigen Dominikaner aufgeben, für eine Umnutzung zu prüfen. Diese Immobilie sei der Stadt bislang nicht angeboten worden, hieß es dazu aus der Verwaltung. Außerdem sei das Kloster auch nach einem Umbau als Schule nicht geeignet, da die Fläche neben einer Kirche dicht mit mehrgeschossigen Wohngebäuden bis an die Mozartstraße bebaut sei.

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Die Verwaltung rechnet damit, dass der Bedarf an Gymnasialplätzen spätestens ab dem übernächsten Schuljahr noch einmal deutlich ansteigen wird. Das liegt zum einen an der stark gestiegenen Zahl der Kinder in Köln und daran, dass immer mehr Kinder eines Jahrgangs einen Übergang auf das Gymnasium wünschen. Dieser lag lange bei einem Wert von 44,5 Prozent und ist jetzt auf 46 Prozent angestiegen.

Bei den Gesamtschulplätzen zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier geht die Stadt von einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage aus. Bereits jetzt haben 32 Prozent der Kölner Viertklässler-Eltern diese Schulform gewählt.

Für das kommende Schuljahr bekamen knapp 1000 Familien für diese Schulform eine Absage, obwohl die Stadt hier in den vergangenen Jahren in größerem Umfang neue Plätze geschaffen hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bezirksregierung angekündigt hatte – anders als in den vergangenen Jahren – künftig ohne Erweiterung der räumlichen Kapazitäten keine Mehrklassen mehr in den bestehenden Schulen zu genehmigen.

Ideen für neue Schulen

Die nächsten neuen Gesamtschulen, die ihren Betrieb aufnehmen werden und die Situation entlasten können, sind die Gesamtschule Fitzmauricestraße in Ossendorf im Schuljahr 2025/26 und im Schuljahr 2027/28 die Gesamtschule Hasental in Deutz. Da dies nicht ausreicht, um kurzfristig die Lücken beim Schulplatzbedarf zu schließen, hatte Schuldezernent Robert Voigtsberger einen Stärkungspakt für Gymnasien und Gesamtschulen angekündigt. Dessen Ziel sei, über die ohnehin geplanten Neubauten hinaus, weitere Schulen bereits in einem Interim, also einer Übergangsnutzung, starten zu lassen.

Dem Vernehmen nach ist angedacht, unter anderem das geplante Gymnasium in Rodenkirchen gegebenenfalls vorgezogen in Containern starten zu lassen. Auch für die Innenstadt gibt es wohl Pläne für zwei neue Gymnasien, die 2025 an den Start gehen könnten.

Bei den Gesamtschulen steht wohl die Idee im Raum, das Snake-Bürogebäude in Vogelsang, das die Gesamtschule Wasseramselweg derzeit im Interim nutzt, nach dem Umzug der Schule in ihren fertig gestellten Neubau für den Aufbau einer weiteren Gesamtschule zu nutzen.

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