Das Bauwerk aus dem Jahr 1970 muss ersetzt werden. Es wurde damals ein Stahl verarbeitet, der heutzutage als problematisch gilt.
Risse im Beton entdecktStadt Köln muss wichtige Autobrücke abreißen und neu bauen

Die Brücke der Frankfurter Straße über die B55A (Stadtautobahn)
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Eine weitere Brücke auf einer wichtigen Kölner Verkehrsachse befindet sich in einem so schlechten Zustand, dass die Stadt Köln sie eigentlich sanieren lassen müsste. Doch das Bauwerk, das hinter dem Kalker Tunnel über der Stadtautobahn aufragt und über das die Bundesstraße 8 beziehungsweise die Frankfurter Straße führt, muss sogar abgerissen und völlig neu gebaut werden.
Kölner Stadtrat gab bereits im März 2023 grünes Licht für das Projekt
In der Brücke aus dem Jahr 1970 wurde damals ein Spannstahl der Sorte „Sigma Oval St 145/160“ verbaut, der heutzutage als problematisch gilt, weil er grundsätzlich zur Korrosion und deshalb zu Spannungsrissen neigt. Bei den im September 2012 und zuletzt 2019 durchgeführten Brückenprüfungen stellten Experten an der Unterseite des Spannbetonüberbaus zahlreiche Risse fest. Da sich auch der Überbau in einem schlechten Zustand befindet, hat sich die Stadt für einen Neubau entschieden.
Der Stadtrat hatte zwar bereits im März 2023 grünes Licht für das Projekt gegeben, passiert ist seitdem aber nur sehr wenig. Die Bauarbeiten sollten eigentlich Anfang 2024 beginnen, doch tatsächlich läuft derzeit gerade einmal die europaweite Ausschreibung, um ein Bauunternehmen zu finden, das die Brücke abbricht und anschließend neu baut.
Abriss und Neubau sollen relativ schnell innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen sein. Die Stadt schätzte die Kosten dafür vor etwas mehr als zwei Jahren auf 19,34 Millionen Euro. Diese Zahl basiert laut des Verkehrsdezernats auf einer Vorplanung inklusive einer Kostenberechnung, sodass eine relativ hohe Genauigkeit erreicht sei. Allerdings bezogen sich die Zahlen auf die im Jahr 2023 üblichen Material- und Personalkosten.
Da es sich bei der Frankfurter Straße um eine viel befahrene Verkehrsachse handelt, will die Stadt Köln Abriss und Neubau abwickeln, ohne dabei den Verkehr einzuschränken. Das Bauunternehmen soll deshalb als Ersatz insgesamt drei Behelfsbrücken bauen, über die der Verkehr vorübergehend abgewickelt werden soll.
Bausteller an der Frankfurter Straße in Köln wird 265 Meter lang sein
Über jeweils eine Behelfsbrücke pro Fahrtrichtung soll der Autoverkehr fließen, während Radfahrer und Fußgänger die dritte Behelfsbrücke nutzen sollen. Dazu müssen auch die Kreuzungen nördlich und südlich der Brücke umfassend umgebaut werden. Auch die Zu- und Ausfahrten eines angrenzenden Schnellrestaurants sollen die gesamte Zeit über zugänglich bleiben und nach Absprache mit dem Betreiber nur nachts gesperrt werden. Die Baustelle auf der Frankfurter Straße zwischen Buchheim und Höhenberg wird 265 Meter lang sein.
Für den Abbruch der bisherigen Brücke muss die Stadtautobahn, die weiter über die Zoobrücke in Richtung Innenstadt führt, vollständig gesperrt sein. Eine Beeinträchtigung des Verkehrs auf der Bundesstraße 8 soll das Bauunternehmen vermeiden. Dafür sollen lediglich kurze Zeitfenster von jeweils 15 Minuten zur Verfügung stehen, um den Autoverkehr auf dieser Achse möglichst wenig zu behindern.