Streit um die Pflege?Kölner mit Gift getötet – Schwester in U-Haft

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Polizei Symbolbild

Köln – Nach dem mutmaßlichen Gifttod eines 64-jährigen Kölners ist seine zwei Jahre jüngere Schwester inzwischen als Hauptverdächtige in Untersuchungshaft. Ein Richter habe die Unterbringung angeordnet, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die Beschuldigte schweigt zu den Vorwürfen. Sie soll ihren Bruder vorsätzlich vergiftet haben.

Die Ermittler gehen von Mord aus. „Die Beweggründe dafür liegen noch im Dunkeln“, sagt Bremer. Womit das Opfer vergiftet wurde, wird noch mithilfe einem chemisch-toxologischen Gutachten untersucht.

Verdächtige hat ihren Bruder jahrelang gepflegt

Womöglich könnte die Pflegesituation des körperlich behinderten 64-Jährigen bei der Tat eine Rolle gespielt haben. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat die Verdächtige ihren Bruder seit Jahren gepflegt. Innerhalb der Familie soll es dann aber Diskussionen gegeben haben, ob sie das auf Dauer schaffen kann. Oder ob der Bruder besser in einem Heim untergebracht werden soll, was beide angeblich aber nicht wollten. Der Streit soll sogar vor Gericht ausgefochten worden sein. Zuletzt jedenfalls habe es geheißen, der Bruder werde demnächst in einem Pflegeheim untergebracht.

Am Dienstag hatten Angehörige den Toten in seiner Wohnung in Köln-Lindenthal gefunden. Kurze Zeit später wurde die Schwester festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt. Wie lange der Tote schon in seiner Wohnung gelegen hatte, ist unklar. Noch können die Ermittler aber auch nicht ausschließen, dass der Tote seiner Vergiftung vorher womöglich zugestimmt haben könnte. (hol, det)

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