Tag der offenen MoscheeZu Besuch in Kölner Moscheen

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In der Abubakr Moschee am Höninger Weg konnten die Besucher etwa das Mittagsgebet beobachten oder an einer Koranlesung teilnehmen.

In der Abubakr Moschee am Höninger Weg konnten die Besucher etwa das Mittagsgebet beobachten oder an einer Koranlesung teilnehmen.

Köln – Der Tag der offenen Moschee lockte am Mittwoch viele Menschen zum offenen Dialog in die Moscheen. „Für diesen Tag wurde absichtlich der dritte Oktober, der Tag der deutschen Einheit, gewählt“, erklärt Suhel El Khatib, ein muslimischer Gläubiger, der den Tag der offenen Tür in der Abubakr Moschee am Höninger Weg in Zollstock mit vorbereitet hat und durch das Programm führt. „Wir wollen damit betonen, dass auch wir ein Teil Deutschlands, ein Teil des deutschen Volkes sind.“

Im Laufe des Tages fanden Koran-Rezitationen, Gebete und Moscheeführungen statt, die für jeden Interessierten frei zugänglich waren. Ausstellungen informierten über Kunst und Kultur des Islam. Außerdem hielt El Khatib einen Vortrag zum Thema „Eine Brücke zwischen den Kulturen“. „Wenn Menschen verschiedener Kulturen einander begegnen, dann schwingen oft Vorurteile mit“, sagte er. Um gegen solche vorzugehen, sollten alle offen für den gegenseitigen Austausch sein.

Im Anschluss gab es dazu Gelegenheit bei einer Podiumsdiskussion mit dem Imam der Gemeinde, Metwalli Moussa. Ob Mohammed der einzige Prophet sei, oder warum es verschiedene muslimische Glaubensrichtungen, wie Schiiten und Sunniten gebe, wollten die Anwesenden wissen. Und warum es muslimischen Frauen nicht erlaubt sei, christliche Männer zu heiraten, aber muslimische Männer christliche Frauen heiraten dürften. Das Interesse war groß und freute auch den Imam: „Wir alle wollen ein friedliches Miteinander, und dass so viele hier sind, zeigt mir, dass dies auch möglich ist.“

Der Tag der offenen Moschee (TOM) wird seit 1997 von den islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland am 3. Oktober veranstaltet. Er findet bundesweit statt. Seit 2007 wird TOM unter dem Schirm des Koordinationsrats der Muslime (KRM) mit Sitz in Köln organisiert. In jedem Jahr steht der Tag unter einem Motto, in diesem Jahr: „Islamische Kunst und Kultur“.

Zum ersten Mal nahm auch die Ditib in Ehrenfeld an dem Tag teil. Zahlreiche Anwohner, Gemeindemitglieder und Interessierte nutzten die Gelegenheit, die Baustelle der Zentralmoschee an der Venloer Straße zu besuchen. Die große Gebetshalle konnte zwar noch nicht besichtigt werden, doch im Untergeschoss gab es einen Kunstmarkt, auf dem traditionelle Gestaltungstechniken gezeigt wurden.

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