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Tierheim DellbrückBeim Tag der offenen Tür gibt es nur vegane Speisen

Lesezeit 3 Minuten

Ob mit oder ohne Vierbeiner: Der Andrang war groß.

Köln-Dellbrück – Im Dellbrücker Wald geht es rund. Hunderte Tierfreunde pilgerten am Wochenende entlang der Iddesfelder Hardt in Richtung Dellbrücker Tierheim, das für zwei Tage seine Türen für alle interessierten Besucher geöffnet hatte.

Die hauseigenen Hunde,- Katzen,- und Kleintierstationen waren bei den Gästen der Renner. Aber auch an den Verkaufs- und Infoständen zahlreicher Vereine und Tierschutzorganisationen, darunter die „Hamsterhilfe-NRW“, der Verein „Pro Igel“ und der BMT, der „Bund gegen Missbrauch der Tiere“, bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Während sich die einen für „Sally“, einen vier Jahre alten, abzugebenden Alaskan-Malamute-Rüden interessierten, blätterten andere in gebrauchten Büchern oder suchten beim Trödelmarkt nach Schnäppchen.

Tierheim-Briefmarken

Rege Teilnahme verzeichnete auch Cornelia Große an ihrem Stand, die unter dem Titel „10 Cent, die immer fehlen“ eigene Tierheim-Briefmarken präsentierte. Weil das Briefporto teurer geworden sei, fehle oft eine Zehn-Cent-Marke zum 70-Cent-Porto der alten Marken, erklärt die DHL-Mitarbeiterin aus Bonn, die auch Mitglied im BMT ist. Die Tiere auf den selbstgestalteten Marken seien alle aus dem Dellbrücker Heim, sagt sie.

Am Eingang zum Kleintiergehege gab Sandra Kammann vom Tierheim Auskunft über kleine Mauersegler und Igelbabys, die zuvor abgegeben wurden. „Vor etwa sechs Wochen haben wir zwölf Mauersegler-Junge bekommen, die zuvor aus ihrem Nest gefallen waren“, erzählt die Pflegerin. Mit Heimchen und Wachsmottenraupen werden die Kleinen aufgepäppelt, bis sie flugfähig sind.

Mit Spezialmilch werden die verwaisten Igelsäuglinge gefüttert.

Die beiden verwaisten Igelsäuglinge sind erst wenige Tage alt, Augen und Ohren sind noch geschlossen. Auch sie werden im Tierheim gefüttert, mit Igel-Muttermilchersatz vom Tierarzt. Auf keinen Fall sollte man Igeln in freier Natur Milch anbieten. „Besser ein Schälchen mit Wasser hinstellen“, rät die Tierpflegerin.

Waffeln, Steaks und Bratwurst ja, aber bitte vegan

Am Pflanzenstand ein paar Meter weiter gab es Blühendes für den Garten, am Getränkestand Kühlendes gegen den Durst. Zwischen Hundegebell, den Durchsagen zum Losverkauf, den Ansagen zur Vorführung der Personenspürhunde vom Verein Mantrailer West und dem Aufruf zum Vortrag von Tierärztin Nadine Danowski zum Thema „Alltag mit Katzen“, meldete der Imbissstand: „Wir brauchen mehr Veggie-Burger – die gehen hier weg wie warme Semmeln.“ „Wir bieten beim Tag der offenen Tür grundsätzlich veganes Essen an“, erklärt Sylvia Hemmerling, Mitarbeiterin des Tierheims. „Alles andere würde gar nicht zu uns passen. Schließlich schützen wir ja die Tiere und wollen sie nicht verspeisen.“ Also gilt: Waffeln, Steaks und Bratwurst ja, aber bitte vegan.

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In jedem Jahr versuchen die Angestellten etwas Besonderes vorzustellen, das es in den Vorjahren in der Form noch nicht gab. „Diesmal haben wir uns ein paar Aktionen für die zwölf sichergestellten Hunde ausgedacht, die wir kürzlich übernommen haben“, erzählt Sylvia Hemmerling.

Aus einem Eifeler Haus waren vor etwa zwei Wochen insgesamt 136 verwahrloste Hunde aus schlimmsten Zuständen befreit worden. Die Hunde seien mittlerweile entfloht, geschoren und geimpft. „Dennoch stehen noch medizinische Maßnahmen an, die viel Geld kosten“, sagt Hemmerling. Der Erlös des Festes kommt allen Tieren in Dellbrück zugute.