Tschaikowsky trifft auf Bläck Fööss

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Freuen sich riesig auf ihr Jubiläumskonzert zum 20. Geburtstag in der Trinitatiskirche: der Chor der Technischen Hochschule Köln .

Freuen sich riesig auf ihr Jubiläumskonzert zum 20. Geburtstag in der Trinitatiskirche: der Chor der Technischen Hochschule Köln .

Entstanden sind sie aus einer studentischen Initiative, einem internen Musikprojekt der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der damaligen Fachhochschule Köln, die zum Wintersemester 2015/16 in „Technische Hochschule Köln“ umbenannt wurde. Als das damalige Projekt endete und es an der Hochschule kein musikalisches Angebot gab, entschied sich eine Handvoll Musikbegeisterter dazu, das Ganze zu öffnen und so den Weg für den FH-Chor, wie er sich damals noch nannte, frei zu machen. Zwanzig Jahre später, singen rund 80 Sängerinnen und Sänger nahezu aller Altersgruppen im TH-Chor, wie er heute heißt. Seit April letzten Jahres leitet Niklas Genschel die bunt gemischte Truppe aus Studierenden, Ehemaligen, Dozenten und Beschäftigten der Verwaltung. Der „Chorstand“, ein Orga-Team aus den Reihen des Chores stellte sich den Fragen des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Was ist das Besondere an Ihrem Chor? Das Besondere an unserem Chor ist, dass wir uns nicht ausschließlich einem Genre verschreiben, sondern innerhalb eines Semesters verschiedene Stilrichtungen mischen und regelmäßig mit anderen Musikern (Orchester, Bands, Solo-Künstlern) zusammenarbeiten. Da kommt es durchaus vor, dass Tschaikowsky auf die Bläck Fööss trifft oder sich Taio Cruz, Peter Schilling und Goethe in einem Konzert begegnen. Wie groß ist das Repertoire? Unser Repertoire ist so bunt gemischt wie wir selbst und verändert sich regelmäßig. Manche Stücke singen wir immer mal wieder, andere tauschen wir komplett aus. In den letzten 20 Jahren sind so über 160 ganz verschiedene Titel zusammengekommen – von Pop und Rock über Jazz, Musical, Kölsch bis hin zu Gospel, Folk und Klassik war alles dabei. Im aktuellen Konzertprogramm haben wir 14 sehr verschiedene Titel die wir A-cappella präsentieren. Ein weiteres Stück singt unser „Minichor“ mit Gitarrenbegleitung. Welches Konzert gehört zu den Highlights der Chorgeschichte? Unser großes Highlight wird das Jubiläumskonzert in diesem Jahr sein. Dafür haben wir fleißig geprobt und auch die eine oder andere Überstunde eingelegt. In der Chorgeschichte, können wir auf viele Höhepunkte zurückblicken: beispielsweise das Semesterabschlusskonzert im Januar 2016 mit dem Sinfonieorchester der TH Köln, bei dem wir uns erstmalig an Klassik heranwagten und das „Requiem“ von Gabriel Fauré aufführten. In guter Erinnerung bleibt auch der Auftritt auf dem Week-End Festival mit dem amerikanischen Indie-Rocker Ariel Pink im gleichen Jahr. Das war ein beeindruckendes Experiment, vor allem, weil es so einen großen Kontrast zum Requiem darstellte. Andere bleibende Momente sind unsere Chorspaziergänge am Rhein, bei denen wir im letzten Sommer alle gemeinsam zwischen Südstadt und Dom gewandelt sind und unsere Lieder gesungen haben. Auch das Abschiedskonzert unseres langjährigen Chorleiters Tom Schwagers im letzten Jahr bleibt im Gedächtnis. Wir hatten für ihn den Song „Junge“ von „Die Ärzte“ umgedichtet, um ihm damit „Danke“ zu sagen, für seine Arbeit und die elf tollen Jahre mit uns. An welche große Panne erinnern Sie sich? Bei einem Konzert vor vielen Jahren ist mal das erste Lied total schiefgegangen. Danach waren wir wach und konzentriert und haben das restliche Konzert gut gemeistert. Erst kürzlich hat mal die komplette Technik versagt. Erst lief alles nach Plan, dann war plötzlich der Strom weg. Am Ende lag es nur an einem defekten Kabel. Das Konzert zogen wir dann ohne Technik durch. Vor welcher Herausforderung steht der Chor? Da unser Programm sehr vielseitig ist, gilt es, allen Stilrichtungen gerecht zu werden und die Umstellung zwischen den Stücken zu managen. Außerdem sind wir ja ein Hochschulchor, bei dem es eine regelmäßige Fluktuation an Sängern gibt. Deshalb gilt es jedes Semester, die Neuen zu integrieren und gemeinsam an einem ausgeglichenen Klang zu arbeiten. Wir versuchen die verschiedenen Interessen und Ansprüche miteinander zu vereinen. Wie würden Sie Köln in einem Lied besingen? Köln kann man nicht in einem Stück besingen. Wir würden uns für eine Textstelle aus dem Lied „Unsere Stammbaum“ der Bläck Fööss entscheiden: „Su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselve Sproch. Mir han dodurch su vill jewonne. Mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing. Dat es jet, wo mer stolz drop sin“.

TH-CHOR

Der Chor der TH Köln probt während des Semesters dienstags von 19.45 Uhr bis 21.45 Uhr im Mevissensaal am Campus Südstadt, Claudiusstraße 1, 50678 Köln. Das Ergebnis der Proben präsentiert das Ensemble bei den Semesterabschlusskonzerten sowie bei verschiedenen kleineren Auftritten. Anlässlich seines 20. Geburtstages in diesem Jahr gibt der Chor am Freitag, 12. Juli 2019, 19.30 Uhr, ein großes Jubiläumskonzert in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln. Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Aktuell sucht der Chor noch Männerstimmen. Bei Interesse bitte bei Chorleiter Niklas Genschel melden. Ein Einstieg im laufenden Semester ist nur in Ausnahmefällen möglich. chorderthkoeln@gmail.com www.th-koeln.de/th-chor

CHORPROBE

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