Coveralbum „My Way“Udo Dirkschneider stellt neue CD in Köln vor

Udo Dirkschneider stellt sein Coveralbum „My Way“ im Kölner Hard Rock Cafe vor.
Copyright: Marcus Flesch
Köln – Im sechsten Jahrzehnt als Musiker erstmals in der Muttersprache zu singen, war für Udo Dirkschneider eine größere Herausforderung als erwartet. „Gesanglich war es die komplizierteste Nummer für mich“, beschreibt der Sänger, der mit seiner ehemaligen Band Accept weltweite Bekanntheit erlangte, die neue Erfahrung. „Die Phonetik bin ich beim Singen einfach nicht gewohnt.“
Anlässlich seines 70. Geburtstags am 6. April hatte sich der gebürtige Wuppertaler entschlossen, ein Album mit Coverversionen seiner Lieblingssongs aufzunehmen. „Es sind keine Stücke, die mich inspiriert haben. Es sind mehr die Songs, die ich selbst immer gern gehört habe“, erklärt Dirkschneider die Auswahl. So musste etwa „Nutbush City Limits“ auf die CD, schließlich war der Sänger in seiner Jugend ein großer Tina-Turner-Fan. „In den Anfängen von Accept haben wir die Nummer bei Proben immer zum Aufwärmen gespielt“, erinnert sich Dirkschneider während der Präsentation im Kölner Hard Rock Cafe.
Überraschende Song-Auswahl
Neben einigen Songs, die angesichts der musikalischen Laufbahn Dirkschneiders erwartbar sind, überraschen andere. Während also AC/DCs „T.N.T.“ oder Judas Priests „Hell Bent For Leather“ wie für die markante Stimme des Frontmanns geschrieben scheinen, waren Led Zeppelins „Rock And Roll“ und „Jealousy“ von Frankie Miller nicht ganz so leicht umsetzbar. „Wichtig war für mich, den Nummern meinen eigenen Stempel aufdrücken zu können“, sagt Dirkschneider. „Einfach eins zu eins nachspielen, hätte ich nicht gemacht.“
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Insgesamt 17 Songs aus verschiedenen musikalischen Richtungen finden sich auf dem Album mit dem Titel „My Way“, das ab dem 22. April erhältlich sein wird. Frank Sinatras titelgebender Klassiker ist natürlich genauso mit dabei wie der Queen-Ohrwurm „We Will Rock You“. Am persönlichsten für Dirkschneider ist „Kein Zurück“ von der deutschen Dark-Wave-Band Wolfsheim. Nicht nur, weil es die bereits erwähnte erste deutschsprachige Nummer ist, sondern weil der Text ihn berührt. „Es ist, als würde die Geschichte meiner Karriere mit allen Höhen und Tiefen erzählt.“
Im kommenden Spätsommer möchte der Altmeister des deutschen Heavy Metal mit seinem Solo-Projekt „U.D.O.“ endlich die bereits mehrfach verschobene US-Tournee nachholen. Ob dabei die Songs des Coveralbums zum Einsatz kommen werden, ist noch nicht sicher. Bei der Vorbereitung für die Tour ab Mai werden sie zumindest eingeübt werden. „Gott sei Dank, es gibt wieder viel zu tun“, sagt Dirkschneider. Während der Pandemie gab es doch einige Phasen, in denen der Sänger tatenlos zu Hause sitzen musste. „So ist das, wenn du in Rente gehst“, habe er da manchmal gedacht. Ganz offensichtlich nichts für den Mann, der bereits im sechsten Jahrzehnt im Musikgeschäft unterwegs ist.