Verstöße am WochenendeKölner Bundespolizei erinnert an Waffenverbotszone am Bahnhof

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Diese beiden verbotenen Einhandmesser stellte die Kölner Bundespolizei am Wochenende sicher.

Köln – Am vergangenen Wochenende hat die Kölner Bundespolizei zwei Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt. Die Beamten stellten an den Hauptbahnhöfen in Köln und Bonn jeweils ein verbotenes Einhandmesser sicher. Auf Nachfrage der Polizisten nach gefährlichen Gegenständen händigten beide Kontrollierten im Alter von 28 und 29 Jahren die Messer freiwillig aus.

Intensive Kontrollen am kommenden Wochenende angekündigt

Am übernächsten Wochenende (6. bis. 8. Mai) gilt im Kölner Hauptbahnhof und am Bahnhof-Süd ein Waffenverbot. Zwischen Freitag, 18 Uhr, und Sonntag, 6 Uhr, dürfen weder Schuss- noch Stich- oder Hiebwaffen mitgeführt werden, die Bundespolizei will das Verbot intensiv kontrollieren. Wer dennoch etwa mit einem Messer oder einer Schreckschusspistole erwischt wird, muss mit einem Platzverweis und einem Zwangsgeld rechnen. Dasselbe gilt im Hauptbahnhof Siegen sowie im Hauptbahnhof Bonn und in Siegburg.

Reisende in Köln tragen Waffen für „Gefühl der Stärke“ bei sich

Hintergrund sei die seit Jahren anhaltend hohe Zahl von Gewaltdelikten in Bahnhöfen, bei denen immer wieder auch Waffen, vor allem Messer eingesetzt werden, teilt die Bundespolzei mit. Allein im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Köln verzeichnete die Bundespolizei seit Oktober 2021 nach eigenen Angaben mehr als 180 Vorgänge, die in Zusammenhang mit Waffen oder anderen gefährlichen Gegenständen standen. Auf Nachfrage gäben viele Bahnreisende an, Messer zum eigenen Schutz und für ein „Gefühl der Stärke“ dabei zu haben, berichtete eine Bundespolizeisprecherin.

Besonders oft stellten die Beamten und Beamtinnen ihrer Aussage zufolge Einhand-, Butterfly-, Cutter-, Klapp-, Brot-, Spring- oder Kampfmessern sicher, zunehmend aber auch alltägliche Küchenmesser. „Besonders mit Blick auf möglichen Alkoholkonsum oder der Einnahme anderer Betäubungsmittel sinkt oft die Aggressionsschwelle und steigt die Gewaltintensität, die sich nicht nur gegen Reisende sondern auch gegen Einsatzkräfte richtet“, sagte die Sprecherin.

Bundespolizei will Menschen für Gefahren sensibilisieren

In unregelmäßigen Abständen erklärt die Bundespolizei Bahnhöfe in NRW für jeweils ein Wochenende zu einer Waffenverbotszone und kontrolliert die Einhaltung verstärkt. Um das rechtlich umsetzen zu können, erlässt sie vorab eine sogenannte Allgemeinverfügung. Verboten ist dann für einen begrenzten Zeitraum das Mitführen von Feuerwaffen, Messern, Pfeffersprays und Schlagstöcken im betreffenden Bahnhof.

Mit dieser Maßnahme versuche die Bundespolizei, die Bürger und Bürgerinnen „für die Gefahren durch das Mitführen solcher Gegenstände zu sensibilisieren", begründet die Sprecherin. Sinn ergebe ein solches Verbot nur, wenn die Einhaltung auch kontrolliert werde. An einzelnen Wochenenden könne die Bundespolizei das personell gut leisten, wie die Sprecherin betont, aber nicht an 365 Tagen und rund um die Uhr. (red)

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