„Wo steht Köln?“Die Stadt lässt ihre wirtschaftlichen Chancen liegen

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Die Severinsbrücke mit dem Rheinufer der Innenstadt.

Die Kölner Wirtschaft kommt weniger in Gang, als Experten es für möglich halten.

Warum verharrt die Stadt im wirtschaftlichen Mittelmaß? Diese Frage beantworten wir in unserem Köln-Barometer in Kurzform.

Sich hohe Ziele zu setzen, ist ehrenhaft. Sie trotz aller Mühen nicht erreicht zu haben, kann passieren. Köln aber schöpft sein großes Potenzial nicht aus – dieses Fazit ziehen einige Ökonomen. Sie attestieren dem Wirtschaftsraum zwar herausragende Voraussetzungen.

Die Stadt liegt im Herzen Europas. Ihr Image ist international gut. Sie zieht wieder Millionen Touristen an. Auch als dauerhafter Lebensmittelpunkt ist Köln begehrt. Messestadt, Medienstadt, Feierstadt, Autostadt, Sportstadt, Universitätsstadt, Start-up-Stadt, gutes Internet.

Krisen können Aufbruch bedeuten

Hanno Kempermann, Geschäftsführer der IW Consult des Instituts der Deutschen Wirtschaft, sagt aber: „Vor allem könnte die Kölner Stadtverwaltung, die teilweise dysfunktional arbeitet, besser sein.“ Oder: „Die ganze Verwaltung müsste aus unserer Sicht anreizkompatibler geführt werden, um Dynamik in die Stadt zu bringen, damit die Möglichkeiten, die Köln auf jeden Fall hat, zur Entfaltung kommen.“ Und: „In unserem jährlichen Städteranking steht Köln aktuell leider nur im Mittelfeld auf Platz 30 der 71 größten deutschen Städte. Das kann einer attraktiven Millionenmetropole wie Köln nicht genügen.“

Dass die Stadt Köln gut durch die Corona- und Energiekrise kommt, ist allerdings zumindest in Teilen auf umsichtiges Handeln in Verwaltung und Wirtschaft zurückzuführen. Krisen können auch Aufbruch bedeuten. Dafür muss Köln aber aus seinem teilweisen Dämmerschlaf erwachen.


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