Konditorei schließtAbschied von Pralinen

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Am kommenden Sonntag wird Stefanie Fischer ihre Torten und Pralinen ein letztes Mal im Café Feuser anbieten. Danach geht sie mit ihrem Mann Sascha und ihrem Sohn Fabian nach Gummersbach. (Bild: Jochheim)

Am kommenden Sonntag wird Stefanie Fischer ihre Torten und Pralinen ein letztes Mal im Café Feuser anbieten. Danach geht sie mit ihrem Mann Sascha und ihrem Sohn Fabian nach Gummersbach. (Bild: Jochheim)

Brühl – Wer noch einmal in den Genuss der legendären Pralinés aus dem Hause Feuser kommen möchte, muss sich beeilen. Das Brühler Traditionshaus an der Kölnstraße 42, das eigentlich in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen hätte feiern können, schließt am Sonntag. Feuser - der Name stand Jahrzehnte für feinste Confiserie und Torten-Spezialitäten. Wilhelm Feuser gründete einst die Konditorei und übergab sie später seinem Sohn Heinz Hermann Feuser. Dieser wiederum verpachtete das Unternehmen vor fünf Jahren an seine einstige Auszubildende Stefanie Fischer. Feuser selbst widmete sich ganz der Familie, insbesondere der Betreuung seines heute 89-jährigen Vaters. Und damit wurde das Ende der Konditorei eingeläutet, meint Feuser. "Ihr Mann und sie sind nicht in der Lage, ein Unternehmen zu führen. Das war ein blühender Betrieb", meint der Konditor. Immer wieder seien einstige Kunden zu ihm gekommen und hätten beklagt, dass es all die beliebten Kuchen und Torten seit dem Wechsel nicht mehr gebe. Dabei habe Stefanie Fischer vor der Übernahme acht Jahre bei ihm gearbeitet und all die Rezepte erlernt, sagt er fassungslos. Es habe ein so rauer Wind in der Konditorei geherrscht, dass schließlich ein Großteil der Backstubenmannschaft - unter anderem auch deren Leiter - gekündigt habe. Dem widerspricht Stefanie Fischer vehement. Die 28-jährige Konditor-Meisterin räumt zwar ein, dass der Backstubenleiter gekündigt habe, "aber wir hatten ansonsten ein tolles Betriebsklima". Daher bedauere sie es ja auch so sehr, dass sie das Café mit insgesamt 105 Sitzplätzen nicht länger halten könnten. "Wir haben große Differenzen mit Herrn Feuser, die beziehen sich vor allem auf bauliche Mängel des Hauses. Sowohl die Backstube als auch die sanitären Anlagen müssten dringend saniert werden. "Das wäre die Aufgabe des Hauseigentümers", so die Unternehmerin. Kunden hätten sich zum Teil über die Toiletten-Anlagen beschwert und schließlich sei auch der Umsatz zurückgegangen. "Die WCs sind alt, aber in Ordnung", setzt Feuser dem entgegen. Nun werden die Dekorationsartikel im Schaufenster zum Kauf angeboten. Wie Feuser sagt, habe er die Immobilie einem Makler übergeben.

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