Anschlag auf die MuseumsinselJetzt wissen wir endlich, wo Satans Thron steht

Eingang zum Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel
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Köln – Die Geschichte zerstörter Kunstwerke in Museen ist lang und traurig (und nur manchmal auch ein bisschen lustig). Aber der jüngste Fall auf der Berliner Museumsinsel ist doch ein besonderer. Kein labiler Messerstecher wehrte sich gegen die allein ihm ersichtliche Zumutung der Kunst, kein Besucher machte es sich versehentlich auf einer Skulptur bequem und kein verblendeter Kulturvandale sonnte sich stolz in seinem Zerstörungswerk. Stattdessen verspritzte jemand unbemerkt eine ölige Flüssigkeit auf 63 Werke und ging seiner Wege – unerkannt.
War es ein Clown mit Spritzblume?
Man weiß bisher erschreckend wenig über den Anschlag auf die Berliner Museumsinsel und nimmt, während die Polizei darüber rätselt, ob das Öl vielleicht aus einer Clownsblume geschossen kam, erstaunt zur Kenntnis, dass nach biblischer Überlieferung der Thron des Satans in Pergamon stand – und im 19. Jahrhundert als Altar missverstanden nach Berlin gebracht wurde. So hat man durch die absurden Verschwörungstheorien eines Kochs immerhin etwas dazugelernt.
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Gleich ob nun ein Teufelsaustreiber oder ein Clown am Werk war, er oder sie konnte ungestört zerstören – das ist die maßgebliche Erkenntnis. Offenbar sind Museen zwar Schatzhäuser, aber keine Schutzräume, was in einer offenen Gesellschaft durchaus in der Natur der Sache liegt. Kunst gehört schließlich nicht weggeschlossen, sondern gezeigt. Aber ein bisschen sicherer als in Berlin darf sie schon sein.