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„Flashdance“, „Fame“1980er-Jahre-Star Irene Cara gestorben

Lesezeit 4 Minuten
Irene Cara bei den Dreharbeiten zu „City Heat“ im Jahre 1984

Irene Cara bei den Dreharbeiten zu „City Heat“ im Jahre 1984

Die Sängerin und Schauspielerin, die mit den Titelliedern zu den Filmen „Fame“ und „Flashdance“ international bekannt wurde, ist im Alter von 63 Jahren gestorben.

Irene Caras Pressesprecherin Judith Moose bestätigte den Tod der Künstlerin im offiziellen Twitter-Kanal der Sängerin: „Mit tiefer Trauer gebe ich im Namen ihrer Familie den Tod von Irene Cara bekannt.“ Die Sängerin sei in ihrem Haus in Florida gestorben. Eine Todesursache wurde nicht genannt.

Cara hatte in den 1980er Jahren mit Songs zu den Filmen „Flashdance“ und „Fame“ Weltruhm erlangt. 1984 erhielt sie für „Flashdance ... What a Feeling“, für den sie den Text geschrieben hatte, den Oscar, den Golden Globe und zwei Grammys. Das Lied stand in den USA auf Platz eins und erreichte in Deutschland den dritten Platz. 

Klassiker der 1980er Jahre: „Fame“ und „Out Here on My Own“

Während sie damit in Deutschland erstmals die Charts eroberte, war sie in den USA und Großbritannien schon seit Jahren bekannt. 1976 hatte sie in dem Kinofilm „Sparkle“ ihren ersten Erfolg gefeiert. 1980 kam dann der Musicalfilm „Fame“ in die Kinos. Sie spielte die Hauptrolle und sang auch den Titelsong, der zum Hit in den USA und späten Klassiker der Disco-Musik wurde.

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Für ihre Schauspielleitung wurde sie für den Golden Globe nominiert. Zwei Jahre später, als eine gleichnamige Fernsehserie weltweit ausgestrahlt wurde, kletterte das Lied auf Platz eins in Großbritannien. Ebenfalls ein Hit aus dem „Fame“-Soundtrack war die Ballade „Out Here on My Own“. Beide Lieder wurden für den Oscar nominiert. Irene Cara war jetzt ein Star.

„Flashdance“-Zusammenarbeit mit Giorgio Moroder

Ebenfalls 1982 erschien Irene Caras Debütalbum „Anyone Can See“ mit dem gleichnamigen Single-Hit. Im Jahr darauf begann Cara die Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Produzenten Giorgio Moroder, aus der das Album „What a Feelin'“ hervorging. Wie der Titel andeutet, stand auch hier der „Flashdance“-Welthit im Mittelpunkt.

Mit „Why Me“ und dem US-Top-10-Hit „Breakdance“ hatte Cara im Anschluss weitere Erfolge. Genießen konnte sie diese jedoch nicht. In einem Interview mit der Website „SongwriterUniverse.com“ sagte sie 2018 über diese Zeit: „Es war bittersüß. Leider hatte ich Ärger mit meiner Plattenfirma. Sie verklagten mich. Nach außen hin gab ich vor, ganz oben zu sein und Erfolg zu haben, und im Inneren versuchte ich herauszufinden, wie ich gegenklagen könnte. Es war schwer. Ich habe so getan, als wäre alles in Ordnung, als alles auseinanderfiel.“

Die Folge: Cara bekam keine Tantiemen. Cara musste vor Gericht ziehen – erst 1993 wurde eine Einigung getroffen. Währenddessen vergingen mehrere Jahre bis zum nächsten Album „Carasmatic“, das zwar mit bekannten Produzenten und Stargästen wie Carole King, Bonnie Raitt oder James Ingram aufgenommen wurde, aber völlig floppte.

Auch ihre Filmkarriere geriet ins Stocken. Hatte sie 1984 noch eine lukrative Nebenrolle in Blake Edwards Kinoerfolg „City Heat“ neben Clint Eastwood und Burt Reynolds ergattert, scheiterte „In der Hitze von New York“ neben Tatum O'Neal 1985 an den Kinokassen. Cara spielte danach nur noch in zweitklassigen Actionfilmen wie „Killing Streets“ oder B-Movies wie „Laserexil“, die direkt auf Video erschienen.

Gescheiterte Comebacks – darunter eines mit Dieter Bohlen

Mehrere musikalische Comeback-Versuche scheiterten: 1995 versuchte Cara erfolglos, mit dem deutschen Produzenten David Brandes und der Single „Rhythm of My Life“ durchzustarten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt Jahre später ein Comeback-Versuch mit Dieter Bohlen. Der widmete ihr das Kapitel „‚Mrs. Flashdance‘ Irene Cara. Oder: Striptease auf dem Bett“ in seinem Skandal-Buch „Hinter den Kulissen“.

Der Produzent kolportierte, dass die Zusammenarbeit daran gescheitert sei, dass Cara ihre „unverkäuflichen Lieder“ weiterhin selbst schreiben wollte. Außerdem habe sie während dem gemeinsamen Treffen scheinbar unter Drogeneinfluss gestanden.

Rückkehr in die Charts mit DJ Bobo

Letztlich war es ihr alter Hit aus „Flashdance“, der ihr 2001 zumindest in deutschsprachigen Ländern noch einmal große Auftritte einbrachte. DJ Bobo nahm mit Cara ein Cover von „What a Feeling“ auf und landete damit prompt in den deutschen Top 3.

Beide waren zu Gast bei „Verstehen Sie Spaß?“ oder „Wetten, dass..?“. Zu einem dauerhaften Comeback reichte es nicht. 2011 veröffentlichte Cara mit der Band Hot Caramel, die sie bereits 1999 gegründet hatte, ein kaum beachtetes Album. Danach wurde es ruhiger um die Sängerin.

Ich verdiene mehr Geld, wenn ich nicht arbeite ...
Irene Cara in einem Interview 2018

Im Interview mit „SongwriterUniverse.com“ sagte sie 2018, dass sie hauptsächlich von ihren Tantiemen leben würde: „Ich verdiene mehr Geld, wenn ich nicht arbeite, als wenn ich arbeite.“

Cara starb am 25. November 2022 in ihrem Haus in Miami, Florida, im Alter von 63 Jahren.

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