Kinofilm und Livemusik„Die Rückkehr der Jedi-Ritter”: Auf ein Selfie mit Darth Vader

Lesezeit 3 Minuten
Star Wars live Lanxess

Der Film „Die Rückkehr der Jedi-Ritter” wurde live musikalisch begleitet.

Köln – Die Tür zu Block 215 der Lanxess-Arena ist zugefallen. Drei, vier, fünf Menschen, einige tragen Star-Wars-Shirts, rütteln daran, scheitern kläglich und gucken genau so. Der sechste Mensch versucht es, und die Tür geht auf. „Der muss die Macht haben“, sagt einer der Unerfolgreichen. Natürlich, die Macht. Denn: Wer an diesem Abend in die Arena kommt, trägt Star Wars im Herzen. Gezeigt wird „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, musikalisch begleitet wird das Ganze von der Neuen Philharmonie Westfalen.

Jeder Zweite kann den Text mitsprechen

„Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ist der dritte aus der ursprünglichen, der echten, wie Fans sagen würden, Star-Wars-Reihe; nach korrekter, vollständiger Zählung ist es der sechste. Für die, die die Handlung nicht kennen: In diesem dritten Teil erfahren Luke und Leia, dass sie Geschwister sind, sterben Yoda und Darth Vader, der überraschenderweise vorher doch noch wieder ein bisschen Gutes in sich entdeckt hat. Doch die, die es nicht kennen, dürften an diesem Abend in der Lanxess-Arena absolut in der Unterzahl sein. Wahrscheinlicher ist, dass ganze Kohorten die Texte mitsprechen können.

Dieses großartige Orchester, das den George-Lucas-Klassiker vertont, dessen Musik von John Williams stammt, macht einen grandiosen Job. Selbst ein Musiklaie erkennt: Um einen Film vernünftig zu begleiten, braucht es ein irrsinniges Timing. Dass manchmal die Musik etwas laut gerät und die Texte in diesen Momenten schwer zu verstehen sind: geschenkt. Wie gesagt: Sie kannten mutmaßlich ohnehin alle.

Alles zum Thema Musik

Stormtroopers patrouillieren im Foyer

In der Pause wuseln sehr viele Besucher mit Star-Wars-Shirts durchs Foyer der Arena. Sie holen sich Bier und Popcorn oder Bratwurst und machen schnell ein Selfie mit Darth Vader, dem Imperator oder den Stormtroopers, die durchs Foyer laufen. Dass er mal mit Menschen posieren muss, die beim Fotografiert werden reflexhaft den Alles-super-Daumen in die Luft recken, hätte Vader sich vermutlich auch nicht träumen lassen, als er sich für die dunkle Seite entschied.

Es ist ein bisschen wie Kino, schließlich wird ein Film gezeigt und es gibt Bier und Popcorn, ein bisschen aber auch wie im Konzerthaus. Ein guter Spagat, den die Veranstalter an diesem Abend hinbekommen.

Nerds, Schickis und Opern-Publikum

Und ein Spagat, mit dem sie offensichtlich die unterschiedlichsten Menschen ansprechen: Jugendliche, die man tendenziell in die Kategorie „Nerd“ sortieren würde, sehr aufgebrezelte Frauen mit High Heels samt durchgegelter Begleiter, offensichtliche Fans mit Shirt und Cap, mindestens einer mit der Obi-Wan-Kenobi-Kutte und eine mit Prinzessin-Leia-Schnecken, aber auch ältere, schick angezogene Herrschaften, die man sonst eher in der Oper vermutet. Eine wilde Mischung.

Und dafür, sie alle für zwei Stunden zusammen zu bringen, kann man George Lucas doch wirklich dankbar sein.

KStA abonnieren