Fälschungen russischer AvantgardeKölner Museum Ludwig verliert Rechtsstreit

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Museum Ludwig

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Köln – Am 26. September will das Museum Ludwig eine Ausstellung eröffnen, in der es um das weit verbreitete Problem gefälschter Werke der Russischen Avantgardekunst geht. Das Museum besitzt selbst eine große Sammlung und hat Teile dieses Bestands nach eigenen Angaben aufwendigen technischen Untersuchungen unterzogen. Bei einigen Werken glaubt das Haus Hinweise auf Fälschungen gefunden zu haben und will diese Arbeiten nun gemeinsam mit zweifelsfreien Originalen in der Ausstellung präsentieren.

Wenige Woche vor Eröffnung hat das städtische Museum jetzt in Verbindung mit der Schau einen Rechtsstreit verloren – geklagt hatte die auf russische Avantgardekunst spezialisierten Galerie Gmurzynska. Von dieser hatte Peter Ludwig einige Werke gekauft, die später ans Museum übergingen und nun offenbar als mögliche Fälschungen in der Ausstellung präsentiert werden sollen. Vor dem Kölner Verwaltungsgericht erwirkte die Galerie die Herausgabe der für die Ausstellung erstellten wissenschaftlichen Gutachten – über den Grund lässt sich nur spekulieren. Mutmaßlich fürchtet die Galerie eine Schädigung ihres Rufs.

Rechtsmittel eingelegt

Gegen das Urteil hat die Stadt Köln Rechtsmittel eingelegt, über die das Oberverwaltungsgericht Münster demnächst entscheiden soll. In einem Statement des Museums heißt es dazu: „Die Forschungen zur Authentizität in unserer Russischen Avantgarde-Sammlung soll in zwei Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Warum sollte die Galerie Gmurzynska, von der Peter Ludwig einen Großteil seiner Sammlung erworben hat und der wir im Rahmen der Forschungen (bisher nicht beantwortete) Fragen zur Herkunft der Bilder gestellt hatten, die Ergebnisse vorab erhalten? Es geht in dieser Ausstellung um unsere Sammlung und um die Methoden, mit denen man authentische und nicht authentische Werke identifizieren kann.“

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Eine Anfrage dieser Zeitung, ob das Museum mit weiteren Klagen der Galerie rechnet, die dann möglicherweise dazu führen könnten, dass die Ausstellung nicht gezeigt werden dürfe, wollte eine Sprecherin unter Hinweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren.

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