Macklemore & Ryan LewisHipster-Hip-Hop bringt die Lanxess-Arena zum Beben

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Abrocken mit den Kölnern: Macklemore beim Konzert in der Lanxess-Arena

  • Macklemore und Ryan Lewis haben am Samstagabend auf ihrer Tour in Köln gastiert
  • Die US-Rapper singen auch von der Gleichberechtigung Homosexueller.

Köln – Ihr Versprechen, schnell wieder zu kommen, haben sie gehalten: Und so stehen am Samstagabend Macklemore und Ryan Lewis nur rund ein halbes Jahr nach ihrem letzten Auftritt erneut in Köln auf der Bühne - diesmal allerdings in der bis unters Dach ausverkauften Lanxess-Arena.

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Ich will eure Hände sehen! Ryan Lewis genießt den Liveauftritt

Ihr von vielen Zuschauern sehnlichst erwartetes neues Album “The Unruly Mess I’ve Made” ist fertig und seit Ende Februar erhältlich. Zugleich ist die Platte aber auch Anlass für die Tour durch Europa und die Vereinigten Staaten. Doch selbstverständlich spielen Macklemore und Ryan Lewis nicht nur ihre neue Musik, sondern auch ihre millionenfach im Internet angeklickten Megahits "Thrift Shop" oder "Can't Hold Us" von “The Heist”.

Aus dem Nichts auf die große Bühne

Mit dem Debutalbum katapultierte das US-amerikanische Hip-Hop-Duo sich 2012 überfallartig aus dem Nichts auf die großen Bühnen der Welt. Zwei Jahre später durften die beiden Musiker, die nach wie vor von der Musik über ihre Videos bis hin zu den Plattencovern alles in Eigenregie produzieren, den Grammy für das beste Rap-Album mit nach Hause nehmen.

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Im Gegensatz zu ihrem vergangenen Besuch im eher beschaulichen Kölner Gloria hat der 27-jährige Ryan Lewis - der inzwischen DJ und Produzent und nicht mehr Fotograf seines Musikpartners ist, diesmal in der Arena ausreichend Platz für seine Plattenteller und Mixer. Bis auf drei Produktionsflächen für Videos im Hintergrund ist die Bühne auffallend schlicht gehalten: Darüber hängt lediglich das Logo der neuen Platte - eine Hand mit brennendem Streichholz.

Die Tribünen vibrieren

Nachdem eine Laola-Welle begleitet von "Macklemore"-Sprechchören mehrere Runden durch die Arena gedreht hat, beginnt der Abend wie auch die neue Scheibe mit “Light Tunnels”. Live-Musiker mit Cello, Geige, Posaune und Trompete hüllen die Halle in pompöse Klänge ein, die Menge klatscht beim Refrain euphorisch auf den 4/4-Takt den Lewis auf das Schlagzeug hämmert. Die Tribünen vibrieren.

Rapper Macklemore, der mit bürgerlichem Namen Ben Haggerty heißt und aus Seattle stammt, scheint es sowieso immer recht egal zu sein, wo er auftritt. Ob in einem Linienbus, kleinen Klubs, Festivals oder den großen Hallen der Welt: Hauptsache es wird gefeiert und getanzt. Wie üblich springt der Rapper mit gewohnter Hipster-Frisur und Second-Hand-Laden-Look mit blauer Ballonseidenjacke (aus einem Kölner Laden) oder Pelzmantel und Sneakern auf der Bühne umher. "Ich kann euch spüren", ruft er den rund 15.000 Zuschauern nach "Brad Pitt's Cousin" und zwischen "Buckshot" und "Thrift Shop" zu.

Auch mal mit ernsten Themen

Ernster und ruhiger wird es zwischendurch bei "Same Love" in dem Macklemore die Gleichberechtigung Homosexueller besingt und "White Privilege II", in dem er den Rassismus gegenüber Schwarzen thematisiert.

Spätestens aber bei “And We Danced” und “Dance Off”, das zusammen mit Idris Elbra und Anderson Paak entstanden ist und auf die neue Scheibe gepresst wurde, bringt das Duo die Zuschauer dann in die maximale Party-Extase und die Halle zum Beben.

Zum Abschluss gibt es noch "Downtown" und das Versprechen wieder zu kommen. Hoffentlich dauert es nicht zu lange.

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