„Ruby Tuesday“Woodstock-Legende Melanie Safka gestorben – 11 ihrer Klassiker, die Sie kennen sollten

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Melanie im Oktober 1972.

Melanie im Oktober 1972. (Archivbild)

Die mit Hits wie „Ruby Tuesday“ weltberühmt gewordene Folksängerin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wir erinnern mit 11 Lieder an Melanie.

Die Sängerin und Songschreiberin Melanie, die 1969 zu den Stars des legendären „Woodstock“-Musikfestivals gehörte und zwei Jahre später mit „Brand New Key“ einen Nummer-eins-Hit in den USA landete, ist am Dienstag gestorben. Sie wurde 76 Jahre alt. Ihr Tod wurde von ihren Kindern Leilah, Jeordie und Beau Jarred unter anderem auf Facebook bekannt gegeben. Weder die Todesursache noch der Todesort wurden genannt.

Wir erinnern uns an Melanie mit elf ihrer schönsten, erfolgreichsten und hoffentlich unvergesslichsten Lieder.

„Look What They've Done to My Song, Ma“ (1970, aus dem Album „Candles in the Rain“)

„Look What They've Done to My Song, Ma“ war ein Ausdruck von Melanies Frustration und Enttäuschung über die Veränderung und Kommerzialisierung ihrer Musik. Sie thematisierte darin, wie die Musikindustrie ihre ursprüngliche künstlerische Vision entstellt hatte. Neben dem Erfolg der deutschen Version von Daliah Lavi, „Wer hat mein Lied so zerstört, Ma?“, wurde das Lied auch sehr erfolgreich von The New Seekers gecovert, die die ersten Künstler waren, die mit einer Melanie-Komposition einen Hit hatten. Selbst große Soul-Stars wie Ray Charles oder Nina Simone nahmen das Lied auf.


„Beautiful People“ (1967, aus dem Album „Melanie“)

Melanies erste Single von 1967 zeigt ihre Fähigkeit, mit sanfter Musik tiefgründige Botschaften zu vermitteln. Als Hymne für Unabhängigkeit und Individualität spiegelt „Beautiful People“ den Beginn ihrer Karriere und ihre anhaltende Relevanz in der Musik wider. Insgesamt veröffentlichte Melanie 28 Studio-Alben, das letzte erschien 2010 mit dem Titel „Ever Since You Never Heard of Me“. Bis 2022 gab sie noch regelmäßig Konzerte, auch in Europa.


„Bitter Bad“ (1972, aus dem Album „Stoneground Words“)

„Bitter Bad“ ist ein Lied, das sich am Country-Rock-Stil der damaligen Zeit anlehnt und Anfang 1973 Melanies letzten Top-40-Hit in den USA markierte. Obwohl Melanie noch etliche schöne Platten veröffentlichte, kam sie kommerziell nie wieder an ihre ersten Erfolge zwischen 1970 und 1973 heran.  Der Song thematisiert die Enttäuschung und den Schmerz, die mit dem Ende einer Liebe einhergehen können. Mit Zeilen wie „Es ist bitterböse, herzzerreißend traurig / Wenn der, den du liebst, das Gefühl für dich verloren hat“, vermittelt das Lied die Erfahrung des Verlassenwerdens und unerwiderter Gefühle. 


„Brand New Key“ (1971, aus dem Album "Gather Me")

„Brand New Key“, auch als „The Roller Skate Song“ bekannt, ist ein Lied, das auf spielerische Weise die Geschichte eines Mädchens erzählt, das mit Fahrrad und Rollschuhen versucht, die Aufmerksamkeit eines anderen zu erregen. Melanie verwebt in diesem Lied auf charmante Weise ein Bild von Jugend, Freiheit und leichter Liebe und schaffte es damit auf dem Höhepunkt ihrer Karriere auf Platz 1 der US-Charts.


„Nickel Song“ (1971, aus dem Album "The Good Book")

Ein fröhlicher, aber auch nachdenklicher Song, der Melanies typischen Folk-Pop-Stil perfekt repräsentiert und Themen wie Optimismus und Einfachheit anspricht. In Deutschland wurde „The Nickel Song“ auch durch die deutsche Schlagerversion von Lena Valaitis, „Ob es so oder so oder anders kommt“, bekannt.


„Miranda“ (1976, aus dem Album "Photograph")

„Miranda“ erzählt die Geschichte einer unkonventionellen Frau namens Miranda, einer begeisterten Anhängerin des Stummfilmidols Rudolph Valentino, die sich durch ihre Unabhängigkeit und ihre Vorliebe, Brownies für die Bandmitglieder zu backen, auszeichnet. Das Lied (im Video ab Minute 5:10) porträtiert sie als jemanden, der sich von den Normen und Erwartungen der Gesellschaft distanziert, insbesondere in einer Welt, in der alle anderen beschäftigt oder abgelenkt sind. Wenn das keine Hymne für die Smartphone-Generation ist?


„Lay Down (Candles in the Rain)“ (1970, aus dem Album „Candles in the Rain“)

Ihr erster und einer ihrer größten Hits, inspiriert von ihren Erlebnissen beim Woodstock-Festival. Dieser Auftritt, der damals vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, bedeutete für Melanie den Durchbruch. Das Lied, das mit den großartigen Stimmen der Gospelgruppe Edwin Hawkins Singers („Oh Happy Day“) aufgenommen wurde, spiegelt das Gemeinschaftsgefühl und die Hoffnung der Flower-Power-Bewegung wider. Neben der bekannten Hitversion gibt es auch eine über neun Minuten lange Version mit einem gesprochenen Friedens-Intro von Melanie.


„Mr. Tambourine Man“ (1968, aus dem Album „Born to Be“)

Auf ihrem Debütalbum präsentierte Melanie ihre eigene Version des Songs „Mr. Tambourine Man“, der ursprünglich von Bob Dylan stammt und durch die Coverversion der Byrds bekannt wurde. In ihrer Interpretation verlieh sie diesem Klassiker eine einzigartige und persönliche Note, die besonders bei ihrem Auftritt in Woodstock zum Ausdruck kam.


„Ruby Tuesday“ (1970, aus dem Album „Candles in the Rain“)

Melanie Safkas Coverversion des Rolling Stones-Klassikers war ihr größter Erfolg in Deutschland. Mit ihrer Interpretation erreichte sie Platz 6 der deutschen Singlecharts. Die orchestrale Musik und der gefühlvoll-demonstrative Gesang von Melanie bringen das volle Folk-Pop-Potenzial des Songs zum Vorschein. Ihre Fassung sich auf ihrem erfolgreichsten und besten Album „Candles in the Rain“.


„Peace Will Come (According to Plan)“ (1970, aus dem Album „Leftover Wine“)

Ein Lied, das unter dem Eindruck des Vietnamkrieges entstand und die Hoffnung auf Frieden und Harmonie in persönlichen und weltlichen Angelegenheiten ausdrückt. Melanie singt über die Verbundenheit des Menschen mit der Natur und das Streben nach innerem Frieden, wobei sie sowohl die Sehnsucht als auch die Möglichkeit eines friedvolleren Daseins betont.

„Some Say (I Got Devil)“ (1971, aus dem Album „Gather Me“)

Einer ihrer bewegendsten Songs, „Some Say I Got Devil“, der auf dem Album „Gather Me“ zu finden ist, thematisiert sie das Gefühl innerer Konflikte und Isolation, begleitet von einer melancholischen Melodie. Es ist ein eindringliches Stück, das den Hörer auf eine Reise durch die komplexen Aspekte der menschlichen Psyche mitnimmt. Zu den wenigen Coverversionen gehören die sehr schöne französische bzw. deutsche Version von Nana Mouskouri, die seinerzeit sehr viele Folktitel dieser Art aufnahm.

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