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Rassismus-Vorwürfe1400 Theaterschaffende protestieren gegen „FAZ“-Artikel

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Ron Iyamu, Ensemblemitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus

Düsseldorf – Vor wenigen Wochen hatte der Schauspieler Ron Iyamu in einer WDR-Sendung zum Thema Rassismus von rassistischen Vorfällen am Schauspielhaus Düsseldorf berichtet – und damit eine Diskussion über Missstände und Machtmissbrauch an deutschsprachigen Stadt- und Staatstheatern ausgelöst.

Zuletzt warf der Dramaturg Bernd Stegemann in einem Gastbeitrag für die „FAZ“ Ron Iyamu  vor, sich „in den Selbstschutz der empörten Kränkung begeben“ zu haben. Der geschützte Raum der Probe könne aber nun mal nicht in einen „Safe Space“ verwandelt werden, „der den Alltagsempfindlichkeiten unterworfen ist“.

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Daraufhin haben die Schauspieler Mehmet Ateşçi und Laura Sundermann, die Regisseurin Angela Richter, die Dramaturgin Sabrina Zwach  und der Professor für Theatermanagement Thomas Schmidt einen offenen Brief verfasst, in dem sie ihr „Unbehagen und Unverständnis“ gegenüber Stegemanns Thesen äußern und Partei für Ron Iyamu ergreifen. Mehr als 1400 Theaterschaffenden haben den Brief unterschrieben, darunter viele prominente Namen.

Auch Momente der Entgrenzung in der Theaterarbeit, heißt es im Brief, müssen auf Verabredungen beruhen. „Eine Probe hat ihre Grenze jedoch in dem Moment erreicht, indem ein Regisseur einen schwarzen Mann Sklave ruft.“ Mit solchen rassistischen Grenzüberschreitungen würden aus Freiräumen Räume der verbalen Gewalt.