Doppelfolge an OsternRechte Kommentare gegen Berliner „Tatort“ – Kritik am Gendern

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Das neue Berliner Ermittler-Duo im „Tatort“: Susanne Bonard (Corinna Harfouch). und Robert Karow (Mark Waschke).

Das neue Berliner Ermittler-Duo im „Tatort“: Susanne Bonard (Corinna Harfouch). und Robert Karow (Mark Waschke).

Die neue „Tatort“-Kommissarin Corinna Harfouch bekommt viel Lob für den Berliner Zweiteiler an Ostern. Kritik gibt es vor allem aus der rechten Ecke.

Der „Tatort“-Zweiteiler „Nicht als die Wahrheit“ aus Berlin sorgt für Spannung und Nervenkitzel bis in die Schlussminuten – bekommt allerdings auch viel Kritik aus der rechten Ecke. Der neue Krimi mit Kommissar Robert Karow (Mark Waschke), der erstmals gemeinsam mit Susanne Bonard (Corinna Harfouch) ermittelt, thematisiert Rechtsextremismus in Deutschland und Europa – und bekommt dafür vor allem Kritik von rechts.

Der Tatort, der ungewöhnlicherweise in zwei 90-minütigen Filmen am Ostersonntag und Ostermontag gezeigt wurde, sei unrealistisch und überzogen. Bonard und Karow ermitteln im Umfeld einer rechtsextremen Gruppe, die ein Attentat auf den neuen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts plant. Involviert: die Berliner Polizeiakademie, der Verfassungsschutz und korrupte Polizisten.

„Tatort“ Berlin: Rechte Kommentare gegen Zweiteiler „Nichts als die Wahrheit“ mit Karow und Bonard

Die Kritik kommt vor allem aus der rechten und konservativen Ecke und ist wenig überraschend. Die Thematik um rechtsextreme Polizisten würde die Meinung einer „links-grünen Minderheit“ in Deutschland bedienen. Ein anderer Nutzer beschwert sich über das Gendern, das teilweise im Tatort angewandt wird: „Ich kriege das Kotzen“, schreibt er im Anschluss an die Ausstrahlung.

Trotz der zahlreichen negativen Kommentare aus einem rechts-konservativen Milieu überwiegt aber die positive Kritik: „Der Tatort ist sehr bedrückend, weil er vermutlich sehr nah an der Realität ist. Rechter Terror in Polizei und Verfassungsschutz sind leider keine Sachen, die nur in fiktiven Krimis vorkommen“, schreibt ein weiterer Nutzer auf Twitter.

Und auch andere Nutzer stemmen sich gegen die rechte Kritik an dem neuen Berliner Tatort. „Ich fand den #Tatort gestern und heute richtig stark. Was ich richtig schlimm finde, sind die vielen rechten Kommentare [dazu] hier bei Twitter. Gruselig.“

„Nichts als die Wahrheit“: Berliner Tatort erstmals mit Corinna Harfouch als Susanne Bonard

Der Berliner Zweiteiler „Nichts als die Wahrheit“ war der erste Tatort seit dem Zusammenspiel der Ermittlerteams aus München und Dortmund. Die Kommissare Faber, Boenisch, Batic und Leitmayer hatten Ende 2020 im Tatort „In der Familie“ zusammengearbeitet.

Der „Tatort“ schrammte am Ostermontag allerdings knapp am ersten Platz der Fernsehquoten vorbei. Der zweite Teil von „Nichts als die Wahrheit“ erreichte mit 6,01 Millionen Zuschauern zwar 19,9 Prozent Marktanteil, landete damit aber knapp hinter der neuesten Ausgabe von „Nord Nord Mord“ im ZDF. Der Montagskrimi brachte es auf 6,13 Millionen Zuschauer und damit auf 20,2 Prozent Marktanteil. (shh)

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