Der Bonner Rapper und Unternehmer Xatar, der zuletzt in Köln gelebt hat, ist gestorben. Die deutsche Hip-Hop-Szene trauert.
Staatsanwaltschaft ermitteltRapper Xatar tot in Kölner Wohnung aufgefunden – Familie äußert sich

Rapper und Produzent Xatar (Giwar Hajabi) auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring im Jahr 2022.
Copyright: Foto: Alexander Roll
Der Rapper Xatar, bürgerlich Giware Hajabi, ist im Alter von 43 Jahren völlig überraschend verstorben. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Künstler bereits am frühen Donnerstagabend (8. Mai) leblos in einer Kölner Wohnung aufgefunden. Diese soll einer Geschäftspartnerin Xatars gehört haben. Das berichtet das Musikmagazin Rolling Stone.
Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestätigte den Tod von Xatar. Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen, so Bremer. Bei einer Obduktion der Leiche habe keine äußere Gewalteinwirkung festgestellt werden können.
„Die Untersuchungen zur Todesursache durch das Institut der Rechtsmedizin Köln dauern weiter an. Insbesondere ist ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden“, sagte Bremer. Die Ergebnisse seien erst in einigen Wochen zu erwarten. Weitere Auskünfte könne die Staatsanwaltschaft mit Blick auf zu wahrende Persönlichkeitsrechte zurzeit nicht erteilen.
Xatar tot: Hip-Hop-Szene trauert um Musiker
Bundesweit bekannt wurde er vor allem durch einen spektakulären Goldraub im Jahr 2009, für den er 2011 zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. 2014 wurde Hajabi vorzeitig entlassen.
Später förderte der Künstler mit seinem Label Alles oder Nix Records unter anderem die Rapper Schwesta Ewa, SSIO, Eno oder Mero maßgeblich und prägte einen neuen Sound in der deutschen Raplandschaft. Der Rapper gilt vielen als der erste echte Gangster-Rapper Deutschlands.
Zahlreiche dem Künstler nahestehenden Weggefährten kondolierten auf Social Media. So schrieb etwa der Frankfurter Rapper Haftbefehl (39, bürgerlich Aykut Anhan) auf Instagram „Mir fehlen die Worte, mein Bruderherz. Ich hoffe, du bist jetzt an einem besseren Ort. Mein aufrichtiges Beileid an die Familie.“ Beide Rapper veröffentlichten unter dem Namen Coup 2016 das Nummer-1-Album „Der Holland Job“.Zu den Künstlern aus der Rap-Szene, die Ihre Trauer zum Ausdruck brachten, gehören auch Massiv, AK Ausserkontrolle, Fler oder der Kölner Rapper Eko Fresh. Doch nicht nur Musiker zeigten sich betrübt über den Tod der Deutsch-Rap-Legende.
Sakray, Bleibtreu, Kurt Krömer: Deutsche Stars trauern um Xatar
Schauspieler Emilio Sakraya veröffentlichte in seiner Instagram-Story ein simples Tauben-Emoji auf schwarzem Grund als Ausdruck seiner Trauer. Sakraya spielte neben unter anderem Moritz Bleibtreu im Film „Rheingold“ des Regisseurs Fatih Akin und verkörperte dort in der Hauptrolle den erwachsenen Xatar. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte des am Donnerstag tot aufgefunden Künstlers.
Auch als Unternehmer konnte sich Xatar unter anderem mit einer Köfte-Imbiss-Kette, die auf einem legendären Meme basierte, einen Namen machen.
Xatar: Familie äußert sich auf Instagram
Am Samstag äußerte sich die Familie des verstorbenen Musik-Moguls auf dessen offiziellem Instagram-Account. „Dein großes Herz und musikalisches Erbe bleiben unvergessen und wird uns in alle Ewigkeit begleiten. Du wirst für immer bei uns sein. Als Sohn, als Vater, als Ehemann, als Bruder, als Onkel, als Cousin, als Schwager, als Freund und Künstler“, heißt es in dem kurzen Post auf der Social-Media-Plattform – den die Angehörigen auch nutzen, um Dankesworte an die Öffentlichkeit zu richten.
„Im Namen der Familie bedanken wir uns für die große Anteilnahme und Beileidsbekundungen“, schließt der Beitrag.
Nachdem der Tod Xatars bekannt geworden war, meldeten sich zahlreiche Weggefährten des Künstlers und Unternehmers zu Wort, aber auch Medien bundesweit würdigten das Schaffen des 43-Jährigen durch Nachrufe auf seine Person.
Der im Iran geborene Rapper floh einst mit seinen Eltern als Kind nach Deutschland und wuchs in Bonn auf. Er hinterlässt seine Frau Farvah und nach eigenen Angaben fünf Kinder. Zuletzt hatte die Familie in Köln gelebt.