Nach dem Tod des Rappers Xatar wird der Film über ihn wieder im Kino gezeigt. Seine Familie zeigt sich erschüttert.
„Rücksichtsloser Profit“Xatar-Film „Rheingold“ läuft wieder im Kino – Familie kritisiert Verleih scharf

Hauptdarsteller Emilio Sakraya, Regisseur Fatih Akin und Rapper Xatar (v.l.) bei der Premiere des Films „Rheingold“ beim Kölner Filmfestival im Oktober 2022.
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Am 8. Mai war der Bonner Rapper Xatar tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden worden. Das Leben des 43-jährigen Künstlers, der als Musiker und Labelbetreiber die Deutschrap-Szene nachhaltig geprägt hat und durch einen spektakulären Raub auf einen Goldtransporter im Jahr 2009 bundesweite Bekanntheit erlangte, wurde bereits 2022 von Fatih Akin unter dem Titel „Rheingold“ verfilmt.
Nach dem Tod des Rappers haben zahlreiche Kinos bundesweit den Film wieder ins Programm aufgenommen. Die Familie zeigt sich darüber wenige erfreut. Auf Instagram kritisierten die Hinterbliebenen den Verleih „Warner Bros.“ scharf.
Filmverleih mache „rücksichtslos Profit“
Während das Unternehmen in einem mittlerweile gelöschten Instagram-Post die Entscheidung damit begründete, den gestorbenen Wahl-Kölner mit der Wiederveröffentlichung des Biopics ehren zu wollen, rief die Familie Xatars zum Boykott des Films auf.
„Inmitten der tiefen Trauer erreichte uns die Nachricht, dass ‚Rheingold‘ erneut im Kino gezeigt wird“, schreiben die Angehörigen Xatars in einer Instagram-Story, die über den offiziellen Account gepostet wurde.
„Wir möchten euch mitteilen, dass diese Wiederveröffentlichung ohne Absprache der Familie erfolgt ist und Giwar“, so der bürgerliche Name des Rappers, „bisher mit der Auswertung des Films nicht einen Cent verdient hat“, heißt es weiter.
Xatars Umfeld zeigte sich enttäuscht darüber, dass „solch trauriges Ereignis“ dazu führe, unter „falscher Überschrift rücksichtslos Profit zu machen“, heißt es in dem Statement weiter.
Xatar: Familie ruft zum Boykott des Films auf
Von zahlreichen Kinos wurde der Film „Rheingold“ wieder ins Programm aufgenommen. In NRW zeigen beispielsweise Filmtheater in Remscheid, Mönchengladbach, Hagen, Siegen, Dortmund, Gelsenkirchen, Essen, Bochum und Heinsberg den Streifen. Aber auch andere Kinobetreiber haben sich entschieden, den Film wieder sind Programm aufzunehmen – etwa die Kette Traumpalast mit acht Spielstätten in Baden-Württemberg.
Das sei der Grund, weswegen die Hinterbliebenen an die Fans des Rappers appellieren, „dem Aufruf nicht zu folgen und den Kinosälen fernzubleiben“.