Russisches Z-SymbolDie Zombie-Horde lauert im Westen

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Bildschirm mit dem „Z“-Symbol in der St. Petersburger U-Bahn 

Moskau – Drei schnelle Schläge mit dem Degen, waagrecht, diagonal, waagrecht, so zeichnete Zorro, Rächer der Armen und Unterdrückten. Das „Z“ des B-Filmhelden stand für den Widerstand gegen die spanische Kolonialherrschaft.

Heute rollen die Panzer der russischen Möchtegern-Kolonialisten durch die Ukraine und ein weißes „Z“ markiert ihren Siegeswillen, ohne das klar ist, worin genau dieser Sieg eigentlich bestehen soll, oder wie bröckelig der Wille der jungen Männer am Ende der Befehlskette ist. Inzwischen findet man es auch auf Moskauer Autobussen und den Leibchen von Kunstturnern, es wird auf Häuserwände plakatiert und erleuchtet U-Bahnhöfe in St. Petersburg .

Das „Z“ als ideologische Richtungsangabe

Tatsächlich herrscht Uneinigkeit darüber, was genau dieses „Z“ bedeuten soll, das im Kyrillischen ja gar nicht vorkommt. „Za pobedu!“ lautet die gängigste Erklärung, „für den Sieg“.

Es könnte sich freilich auch um eine ideologische Richtungsangabe für Kanonenrohre handeln: „Zapad“  heißt „Westen“. Vor ein paar Jahren hat Max Brooks, der Sohn des großen Komödianten Mel, den Bestseller „World War Z“ veröffentlicht. Da stand das „Z“ für Zombies.

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Das alles ist kein Spiel, Symbole sind sorgfältig eingefaltete Erzählungen. Und die Erzählung vom russischen Großreich, das sich gegen den dekadenten Westen stemmt, wie gegen eine hirnlose Zombie-Horde, hat der Welt diesen Krieg erst eingebracht.

Man tut gut daran, solche Symbole zu fürchten, da müssen sie nur Zorro fragen.

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