Kölner MalerinRango Bohne mit 89 Jahren gestorben

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Jürgen Becker und Rango Bohne in ihrer Kölner Wohnung

Köln – Als Kölner Künstlerfamilie traten sie auch gemeinsam auf, im trimedialen Akkord: der Autor Jürgen Becker, die Malerin Rango Bohne sowie der Fotograf und Filmemacher Boris Becker, Bohnes Stiefsohn. Das ist nun definitiv vorbei, denn am vergangenen Samstag ist Rango Bohne im Alter von 89 Jahren an den Folgen einer Operation und eines Schlaganfalls verstorben. Die Nachricht erhielt diese Zeitung von Boris Becker.

Rango Bohne wurde als Tochter des ehemaligen Uni-Rektors Gotthold Bohne in Köln geboren und wuchs in Bensberg und Odenthal auf. Sie studierte zunächst Kunstgeschichte und Archäologie, dann, von 1958 bis 1962, an der Kunstakademie Düsseldorf sowie an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Ihre malerischen und grafischen Arbeiten wurden seit 1962 in vielen Einzel- wie Gruppenausstellungen gezeigt: unter anderem 1963 auf Schloss Morsbroich in Leverkusen, 1964 in der Galeria San Fedele in Mailand, 1976 in der Kölner Artothek, 1993 in der Kölner Galerie der Spiegel, 2009 im Kunstverein Wesseling.

Gemeinsam erstellten Bohne und Becker, den sie 1965 geheiratet hatte, mehrere Bücher (unter anderem „Korrespondenzen mit Landschaft“, „Häuser und Häuser“ und „Scheunen im Gelände“). Bohne lieferte Bilder und Collagen, die die wechselseitige Inspiration zeigen. Die Titel liefern einen Hinweis auch auf Bohnes Sujets: Zeitgemäß, „modernen“ Wahrnehmungsmustern folgend, setzte sie die Tradition der Landschaftsmalerei fort. Sie ist bei ihr nicht mehr geprägt von Blicken bis zum Horizont, von unberührter Natur, sondern von Blicken im Vorbeigehen und -fahren, bei dem das Gesehene im nächsten Augenblick schon verwischt. (MaS)

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