Mit 83 JahrenRegisseur und Schriftsteller Herbert Achternbusch ist gestorben

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 Herbert Achterbusch 2015 in den Mathäser Filmpalast zum Opening des Filmfest München.

München – Der Münchner Filmemacher und Schriftsteller Herbert Achternbusch ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren, wie die Stadt München am Donnerstag bestätigte. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, starb er bereits Anfang dieser Woche.

Achternbusch ist vor allem für seine skurrilen Filme bekannt wie zum Beispiel „Andechser Gefühl“, „Servus Bayern“ oder „Das Gespenst“. Zudem hat er Theaterstücke, Buchpublikationen und Hunderte Bilder geschaffen. Achternbusch zeichnete vor allem eine Hassliebe zu seiner Heimat Bayern aus.

In „Der Depp“ ließ er seinen Lieblingsfeind Franz Josef Strauß vergiften

Schon in den 1970er Jahren kam Achternbusch in Kontakt zur Szene der deutschen Autorenfilmer um Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta. Seine oft mit geringem Aufwand gedrehten Streifen nahmen regelmäßig die so unangepasst-subversive wie obrigkeitshörige und bigotte bayerische Volksseele aufs Korn.

In „Der Depp“ (1983) ließ er seinen Lieblingsfeind Franz Josef Strauß vergiften, im halbdokumentarischen „Bierkampf“ rechnet er mit einem bayerischen Heiligtum ab: dem Oktoberfest.

Er studierte er an den Kunstakademien in München und Nürnberg 

Achternbusch kam als unehelicher Sohn einer Sportlehrerin und eines Zahntechnikers in München zur Welt und wuchs im Bayerischen Wald auf. Nach dem Abitur in Cham studierte er an den Kunstakademien in München und Nürnberg und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, bevor er mit dem Schreiben begann.

Schon mit seinem ersten Roman „Alexanderschlacht“ sicherte er sich einen festen Platz in der Literatur-Avantgarde der 70er und 80er Jahre. Mit seinen in rascher Folge entstandenen Theaterstücken errang er zweimal den Mülheimer Dramatikerpreis.

Ein Bekenntnis zu seiner Heimatstadt

Sein Zwei-Personen-Stück „Gust“ (1986) mit Sepp Bierbichler als aus der Zeit gefallenem Bauern, der im Begriff ist, seine Frau zu verlieren, lief jahrelang erfolgreich an den Münchner Kammerspielen. 2017 wurde am Münchner Volkstheater „Dogtown Munich“ uraufgeführt, abermals ein Bekenntnis zu seiner Heimatstadt. (dpa)

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