London – „Peppa Pig“, die beliebte Zeichentrickserie für Vorschulkinder, die in Deutschland auch unter dem Namen „Peppa Wutz“ bekannt ist, hat in ihrer 18-jährigen Geschichte erstmals eine Familie mit gleichgeschlechtlichen Eltern vorgestellt.

In der Episode „Familien“, die am vergangenen Dienstag auf dem englischen Sender Channel 5 ausgestrahlt wurde, spricht Peppas Klassenkameradin Penny Eisbär in einer kurzen Szene über ihre beiden Mütter und darüber, was jede von ihnen besonders mache.

Zwei Eisbären in Kleidern als gleichgeschlechtliche Eltern bei Peppa Pig

Während Penny ein Bild von ihrer Familie zeichnet – zwei Eisbären in Kleidern – sagt sie: „Ich bin Penny Eisbär. Ich lebe mit meiner Mami und meiner anderen Mami. Die eine Mami ist Ärztin und die andere Mami kocht Spaghetti. Ich liebe Spaghetti.“

Die Zeichentrickserie, die von den Briten Mark Baker und Neville Astley entworfen wurde, feierte seine Premiere im Jahr 2004. Die Vorstellung der gleichgeschlechtlichen Eltern folgt zwei Jahre, nachdem bereits eine Petition mit 24.000 Unterzeichnern von den Produzenten den Schritt eingefordert hatte.

Petition hatte bereits gleichgeschlechtliche Eltern gefordert

„Kinder, die Peppa Pig sehen, sind in einem beeinflussbaren Alter“, hatten die Initiatoren der Petition damals geschrieben. „Der Ausschluss gleichgeschlechtlicher Familien lehrt sie, dass nur Familien mit einem einzigen Elternteil oder zwei Elternteilen unterschiedlichen Geschlechts normal sind.“ Nun folgten die Produzenten der kanadischen Firma Entertainment One der Aufforderung.

Bei den britischen Zuschauern und Zuschauerinnen stieß die Entscheidung hauptsächlich auf positive Reaktionen. So begrüßte die britische Organisation „Safe Schools Alliance“ den Schritt auf Twitter. Es sei „wirklich schön, eine altersgerechte Darstellung gleichgeschlechtlicher Paare bei Peppa Pig mit Penny und ihren beiden Mamas zu sehen.“ Andere englische Nutzer bemängelten unterdessen eine vermeintliche „Indoktrinierung“.

Die Sendung „Peppa Pig“ wird mittlerweile in 180 Ländern ausgestrahlt und auf 40 Sprachen übersetzt. In Deutschland wird sie derzeit vom nur im Pay-TV empfangbaren Sender Nick Jr. gezeigt, auch der Streamingdienst Amazon Prime hat die Sendung im Programm.